Pro Sieben Sat 1 bestätigt den Umzug des Berliner Senders Sat 1 nach München und will die Free-TV-Sender des Konzerns in einer neuen Struktur zusammenführen. Bis Juni 2009 werden die Sender Sat 1, Pro Sieben und Kabel Eins in München an einem Standort gebündelt. Durch den Umzug und weitere Umstrukturierungen rechnet der Konzern,der unter einem Schuldenberg von über 3,5 Milliarden Euro ächzt, mit einem Personalabbau von 225 Stellen über alle Funktionen - das entspricht rund sieben Prozent der rund 3000 Mitarbeiter in Deutschland, konzernweit sind es insgesamt rund drei Prozent.
Der bisherige Sat-1-Geschäftsührer
Matthias Alberti rückt in die Geschäftsführung der German Free-TV-Holding auf, die derzeit allein von Konzernvorstand Andreas Bartl geführt wird. Die Geschäftsführung von Sat 1 übernimmt zum 1. Januar 2009 der bisherige Kabel-Eins-Geschäftsführer
Guido Bolten.
Die Sat-1-Zentralredaktion bleibt ebenso wie der Nachrichtensender
N24 in Berlin. N24 war erst vergangenen Monat vom alten Berliner Standort am Hausvogteiplatz in moderne Räume am Potsdamer Platz gezogen. Die Verantwortung für den Standort übernimmt
Torsten Rossmann, dem N24-Geschäftsührer, der seit vergangenem Dezember zusätzlich in der Sat-1-Geschäftsführung sitzt.
Vom Umzug nach München sind rund 350 Sat-1-Mitarbeiter betroffen. Sie sollen „ein Jobangebot oder eine angemessen Abfindung" erhalten, so der zum Jahresende ausscheidende Konzernchef
Guillaume de Posch. Für de Posch ist immer noch kein Nachfolger gefunden. Schon seit Wochen sprechen Branchenbeobachter von einer möglichen Interimslösung durch Bartl, der die Konzernverantwortung übernehmen könnte, bis die P7S1-Eigentümer KKR und Permira einen neuen CEO gefunden haben. Dass der Aufsteiger Bartl sich die Verantwortung für das wichtige deutsche Geschäft mit Alberti teilt, könnte ein Indiz für eine solche Konstruktion sein.
pap