Premiere-Sanierung: Georg Kofler will Programmkosten halbieren

Teilen
Georg Kofler feiert den Rohbau des neuen Premiere. "Zum ersten Mal in der Geschichte des Senders hat Premiere seinen Business-Plan eingehalten - und sogar übertroffen", verkündet Premiere-Chef Georg Kofler auf der Unternehmenspressekonferenz für das erste Halbjahr 2002: "Der Rohbau für das neue Premiere ist fertiggestellt".

Zum 1. Halbjahr ist es laut Kofler gelungen, die operativen Kosten im Vergleich zur ersten Hälfte des Vorjahres um 19 Prozent auf rund 637 Millionen Euro zu senken. Der Umsatz lag bei 373 Millionen Euro (plus 2 Prozent). Das EBITDA verbesserte sich von minus 421 Millionen Euro auf minus 264 Millionen Euro. Auf EBITDA-Basis habe Premiere den Sanierungsplan um 44 Millionen Euro übertroffen. Die Kosten seien vor allem durch neue Verträge mit Lieferanten und Dienstleistern gedrückt worden.

Mit den Hollywood-Studios Dreamworks und Fox sei man über eine Kostenreduktion von über 50 Prozent handelseinig geworden. Insgesamt will Kofler die Programmkosten von zuletzt rund 1 Milliarde Euro pro Jahr auf 400 bis 450 Millionen Euro bis zum ersten Quartal 2003 kürzen. Mit rund 100 neuen Filmen sei die Versorgung bis auf weiteres gesichert.

Auch die Übertragung von Formel 1 und Champions League sei sicher. Mit Formel-1-Gründer Bernie Ecclestone will Kofler in den kommenden Wochen einen Direktvertrag für Premiere abschließen. Auch der neue Vertrag über die Champions League werde "wesentlich günstigere Konditionen beinhalten". Schwarze Zahlen soll Premiere bei 2,9 Millionen Abonnenten Ende 2003 schreiben. Bis Ende 2006 sollen mehr als 3,7 Millionen Abonnenten zu einem positiven EBITDA von über 220 Millionen Euro beitragen.

Endgültig einen Riegel will Kofler den Schwarzsehern vorschieben: Denn durch mehrere 100.000 Schwarzseher entsteht Premiere pro Jahr ein Schaden von 100 Millionen Euro. "Das ist die Summe, die wir im nächsten Jahr zum Break Even brauchen", sagt Georg Kofler. In den kommenden Monaten führt Premiere ein neues Verschlüsselungssystem ein, das den illegalen Zugang stoppen soll. Alle Premiere-Karten, die auf dem Markt sind, werden ausgetauscht. Im 4. Quartal dieses Jahres will Kofler die Investoren für das neue Premiere präsentieren. Das Investmenthaus Morgan Stanley wurde mit der Suche beauftragt.



stats