Die Schalgzeilen um die WAZ-Gruppe reißen nicht ab
Eine wichtige Eignerin der WAZ-Gruppe hat das überraschende Übernahmeangebot durch den Medienkonzern Axel Springer zurückgewiesen. Petra Grotkamp ließ über ihren Anwalt mitteilen, sie weise das Angebot durch Springer "ausdrücklich zurück". Petra Grotkamp werde sich nicht an Transaktionen beteiligen, "welche die Zerschlagung der WAZ-Mediengruppe oder die Veräußerung dieser Gruppe zum Inhalt oder zur Folge haben", teilte ihr Anwalt mit.
Die Tochter von Mitgründer Jakob Funke hatte erst vor wenigen Wochen den Brost-Erben selbst ein Angebot zur Übernahme ihrer Anteile unterbreitet. Auch die Funke-Gruppe ließ mitteilen, sie sei nicht an einem Verkauf von Anteilen interessiert. "Daher ergeben sich keine Verhandlungsmöglichkeiten mit der Axel Springer AG", sagte Sprecher Klaus Schubries.
Peter Heinemann, der Testamentsvollstrecker der Brost-Familie und Vertreter der drei Enkel von Mitgründer Erich Brost antwortete mit einen Bibel-Zitat auf das Angebot: "Prüfet alles und behaltet das Beste". Die WAZ-Gruppe selbst hat sich bislang nicht zu dem Übernahmeangebot geäußert.
Am Freitag war bekannt geworden, dass Axel Springer die WAZ-Gruppe für 1,4 Milliarden Euro übernehmen will. Damit liegt das Angebot deutlich höher als das Angebot von Petra Grotkamp, die den Miteignern 470 Millionen Euro für ihren 50-prozentigen Anteil an der Mediengruppe angeboten hat. Daher gibt es auch Spekulationen, dass das jetzt publik gewordenen Angebot durch Axel Springer dazu dienen könnte, den Preis in die Höhe zu treiben.
dh