Die Zeitschriften dürften 2009 in schwieriges Fahrwasser geraten. Die Gattung wird im nächsten Jahr ein Anzeigenminus von 10 bis 15 Prozent einfahren, meint Wolfgang Schuldlos, Geschäftsführer von Zenithmedia. Bei den analogen Medien insgesamt werden sich die Verluste jedoch in Grenzen halten: Spätestens ab dem 2. Quartal 2009 sei wieder "Business as usual" angesagt.
Parallel dazu werden sich die Werbespendings der Kunden laut Schuldlos weiter von Print ins Internet verlagern: Statt heute 12 Prozent Mediaspendings Print wird der Anteil mittelfristig auf 8 Prozent sinken. Die Internetwerbespendings steigen dagegen von 10 auf 13 Prozent. Die Gesprächsrunde um
Rainer Esser, Geschäfsführer "Die Zeit", diskutierte auf den Medientagen München verschiedene Probleme und Strategien gegen den Auflagenschwund der Magazine.
Die Zeitschriften haben ein Vertrauensproblem auf Seiten der Anzeigenkunden und der Konsumenten. Zu diesem Ergebnis kommt Markus Peichl, Vorstand der Hamburger Lead Academy, und fordert daher mehr "Ehrlichkeit" sowie eine "höhere Attraktivität der Produkte." Die Kapitalisierung der Online-Ableger und damit die Finanzierung von Qualitätsjournalismus bleibt ein weiteres Dauerproblem.
Verlage müssen sich künftig darauf einstellen, viele Nischenmärkte zu bedienen und Leser stärker als bisher in die Produktion ihrer Titel einzubeziehen. Dass Neueinführungen durchaus erfolgreich sein können, belegen nach Ansicht der Teilnehmer Beispiele wie "Neon", "Landlust" und "Intouch".
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