Wie erwartet hat der angeschlagene Mobilfunkanbieter Mobilcom seine UMTS-Aktivitäten an E-Plus verkauft. Für die insgesamt 3723 UMTS-Standorte sowie die Systemtechnik und einzelne Softwarekomponenten zahlt der Düsseldorfer Mobilfunkanbieter 20 Millionen Euro. Davon erhält der Mobilcom-Schuldner France Télécom 18 Millionen Euro. Der Vertragsabschluss kommt buchstäblich in letzter Minute: Wäre der UMTS-Verkauf geplatzt, hätte Mobilcom eigenen Angaben zufolge sofort mit dem Abbau des Netzes beginnen müssen, um das Kostenrisiko zu minimieren. Der Grund: Die Zusage der Muttergesellschaft France Télécom, sämtliche Verpflichtungen aus dem UMTS-Geschäft inklusive der Kosten eines Netzabbaus zu übernehmen, gilt lediglich bis Ende 2003.
Die Wirksamkeit des Vertrages steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Bundeskartellamtes. Außerdem muss laut Mobilcom der "ohnehin notwendige Personalabbau" zum nächstmöglichen Zeitpunkt erfolgen. "Obwohl die Verhandlungen unter Zeitdruck standen, ist das Ergebnis für Mobilcom positiv", sagt Mobilcom-Vorstandschef
Thorsten Grenz. "Nach dem Verkauf der UMTS-Standorte sind wir strategisch klar positioniert und können uns auf unser Kerngeschäft als "Mobilfunk-Service-Provider" konzentrieren", so Grenz. Außerdem habe Mobilcom nach der Veräußerung des Festnetz-Geschäftes an die Konzerntochter
Freenet.de einen integrierten Internet-Service-Provider mit einer eigenen, leistungsfähigen Infrastruktur im Portfolio.
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