Handelsblatt.com soll opulenter werden - das gilt offenbar auch für die Werbung
Ohne großes Tamtam hat heute das Handelsblatt seinen neuen Online-Auftritt Handelsblatt.com freigeschaltet. Die Seite ist in die Breite gegangen, Bilderstrecken und mehr Bewegtbild sollen die Seite insgesamt opulenter machen - das Ergebnis kann aber nicht durchweg überzeugen.
"Handelsblatt Online will künftig mit zahlreichen neuen Features noch übersichtlicher und lesefreundlicher sein. Große Themen können wir opulent präsentieren, Hintergründe besser bündeln", schreibt Handelsblatt-Chefredakteur
Gabor Steingart zum Start des neuen Internet-Auftritts.
Opulenter sind auch die Werbeflächen ausgefallen - mit dem Relaunch wurden neue großformatige Werbeformate eingeführt. Das führt allerdings dazu, dass auf der Homepage je nach Bildschirmauflösung nur noch die Überschrift des Aufmachers sichtbar ist. Im unteren Teil wird die Startseite kleinteiliger: Die neuen Channels wie Sport, Lifestyle, Auto oder Panorama werden dreispaltig präsentiert, was der Übersichtlichkeit der Seite nicht unbedingt zugute kommt.
Neu sind ergänzende Elemente wie Fotostrecken oder Aktienkurse, die künftig direkt in die Artikel intergriert werden können. Außerdem gibt es ab sofort mehr Kommentarfunktionen und eine engere Vernetzung mit sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und den VZ-Netzwerken - alles im Grunde Standard redaktioneller Internetangebote.
Das neue Video-Nachrichtenformat
"Handelsblatt in 99 Sekunden" mit Moderatorin
Aline von Drateln wird drei Mal täglich aktualisiert: Morgens, mittags und nachmittags werden jeweils die wichtigsten Meldungen in Bewegtbild präsentiert. Zeitgleich mit dem Relaunch ist zudem das neue Finanzportal mit zahlreichen neuen Funktionen gestartet.
Ursprünglich war der Start des neuen Portals bereits für Ende Januar geplant - offenbar hat es an der ein oder anderen Stelle vor dem Relaunch noch ordentlich geknirscht. Und das nicht nur in technischer Hinsicht: Kurz vor dem Start des neuen Portals hat der Chefredakteur von Handelsblatt.com,
Sven Scheffler, das Unternehmen verlassen - offiziell hieß es, man habe sich "einvernehmlich voneinander getrennt". In der Sache ging es wohl auch um die inhaltliche Ausrichtung von Handelsblatt.com und die Abgrenzung zum gedruckten "Handelsblatt".
dh