Der Philosoph und Buchautor
Richard David Precht ("Wer bin ich - und wenn ja wie viele") gibt der Debatte um systemrelevante Medien neuen Zündstoff. Auf den
Medientagen München plädiert er in seiner Keynote dafür, Leitmedien wie beispielsweise "SZ" und "FAZ" künftig zu schützen. Sie sorgten für den "Kitt in der Gesellschaft" und ermöglichten erst Öffentlichkeit, also die Chance für Menschen, über dieselben Dinge zu reden. Prechts Idee zur Rettung systemrelevanter Massenmedien: "Wir sollten über Strukturfonds nachdenken".
Ein Vorschlag, der von den Diskutanten der "Elefantenrunde" - 13 Teilnehmer hatte Moderator Helmut Markwort zu koordinieren - unterschiedlich aufgenommen wurde. "Wir haben eine priviligierte Situation, weil wir die Möglichkeit haben, Öffentlichkeit zu erzeugen", räumte ZDF-Intendant
Markus Schächter ein. Man müsse darüber öffentlich diskutieren, wie geistiges Eigentum geschützt werden könne, meinte hingegen Staatsminister
Siegfried Schneider, der für Medienpolitik zuständig ist.
Telekom-Vorstandsvorsitzender René Obermann sagte zum Thema systemrelevante Medien: "Wir können junge Leute nicht per Zwang dazu verordnen zurück zu Qualitätsmedien zu gehen." Stattdessen müsse in Bildung und Medienkompetenz investiert werden.
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