Steigert die Bertelsmann-Rendite: Vorstandschef Gunther Thielen
Die deutschen Medienunternehmen haben im vergangenen Jahr gut verdient. In einer Trendanalyse hat Horizont die vorliegenden Geschäftsberichte und Kennzahlen von rund einem Viertel der 100 größten Medienhäuser ausgewertet. Ergebnis: 80 Prozent melden steigende Gewinne, jedes dritte Unternehmen - darunter Axel Springer, Burda, RTL und DSF - spricht sogar vom besten Ergebnis der Unternehmensgeschichte.
Strenge Kostendisziplin und Umbaumaßnahmen machen sich bezahlt. Dabei sind die Erlöse im Durchschnitt weniger gestiegen als das Ergebnis. Mehr als jedes vierte Medienunternehmen meldet sogar ein Umsatzminus. Die in den vergangenen Jahren geschmolzene Umsatzrendite steigt wieder. Bertelsmann beispielsweise verbuchte 2004 von 100 umgesetzten Euro 8,4 als Gewinn, 2003 waren es nur 6,1. Vorstandsvorsitzender
Gunter Thielen gibt sich damit nicht zufrieden: "Unser Ziel bleibt eine Umsatzrendite von 10 Prozent."
Diese Marke haben Axel Springer,
Spiegel und
Wall zum Teil deutlich übertroffen. Konzerne wie Axel Springer,
Gruner + Jahr, RTL und
WAZ planen Zukäufe und Beteiligungen im Ausland. Wie wichtig das für den wirtschaftlichen Erfolg ist, zeigt das Beispiel RTL: Während der Umsatz in Deutschland rückläufig ist, profitierte der TV-Konzern von guten Geschäften in Frankreich und Großbritannien. Folgerichtig hat RTL Aktivitäten in Belgien, Kroatien und Portugal gestartet oder ausgebaut.
Gleichwohl bietet auch das Inland Wachstumschancen. Die
Holtzbrinck-Tochter
Zeit-Verlag hat 2004 einen Umsatzsprung von 16 Prozent hingelegt. "Wir wachsen, indem wir unsere Kernzielgruppen im Leser- und Anzeigenmarkt schärfer ansprechen", so Geschäftsführer
Rainer Esser. Geschäfte, ein profitabler Online-Shop und Veranstaltungen sind Teil dieser Strategie. Die Erlössäulen Vertrieb und Anzeigen sollen bis in fünf Jahren ihre übermächtige Rolle verloren haben. Esser: "Wir wollen dann ein Drittel des Verlagsumsatzes mit neuen Produkten machen."
rol