Große Runde bei der letzten Veranstaltung 2009
Klein, aber fein: Die Konferenzveranstaltung „Mediendialog Hamburg", die zuletzt 2009 in der Hansestadt stattfand, wird im Mai nach einjähriger Pause wiederbelebt - als Medienmeeting im kleineren Kreis. Dies berichtet das „Hamburger Abendblatt". Danach soll der neue Mediendialog Kernstück einer dreitägigen Veranstaltungsreihe sein, mit nur noch 50 bis 75 Top-Entscheidern als Teilnehmer.
Das Treffen soll am 23. Mai mit einem
Abendempfang im Rathaus beginnen. Am nächsten Tag (24. Mai) soll der
Kongress stattfinden (Thema: „Persönliche Daten im Netz: Ressource und Risiko"), organisiert von der - dann neu besetzten -
Kulturbehörde in Zusammenarbeit mit den Medien-, Film-, Musik- und Werbeverbänden, die im Umfeld ihre
Verbandstreffen abhalten. Abends soll es unter dem Label
„Kreativdialog" eine Party zu Ehren jener Hamburger Kreativen geben, deren Arbeiten 2010 Preise gewonnen haben. Veranstalter sind laut „Abendblatt" die Werbeagentur
Nordpol, die NDR-Produktionstochter
Studio Hamburg und der
Senat. Am 25. Mai schließlich soll ein
Symposium unter anderem der Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein (
MA-HSH) zum Thema Jugendmedienschutz folgen.
Doch noch spannender ist die Frage, wie es 2012 auch mit dem Mediendialog weitergeht. Denn das diesjährige Line-up entstand in der Behörde für Kultur, Sport und Medien noch unter Senator
Reinhard Stuth (CDU). Doch in Hamburg amtiert bekanntlich bald eine neue Regierung unter SPD-Führung. Und deren designierter Erster Bürgermeister
Olaf Scholz hat just am Wochenende Stuths Nachfolge bekannt gegeben: Neue Kultursenatorin soll
Barbara Kisseler (parteilos) werden, bisher Chefin der Berliner Senatskanzlei.
Fraglich ist allerdings, ob die 61-Jährige auch für Medien zuständig sein wird. Denn Scholz hatte
vor der Wahl angekündigt, im Siegesfall zu prüfen, den Bereich
Medienpolitik wieder der
Wirtschaftsbehörde (künftiger Senator:
Frank Horch, derzeit noch Präses der Handelskammer) zuzuschlagen. Doch noch kleiner wird Scholz den Mediendialog kaum fahren können, hatte er doch
ebenso angekündigt: „Wir dürfen nicht zulassen, dass der Medienstandort Hamburg noch mehr als bisher an Bedeutung im Bundesgebiet verliert."
Die diesjährige Form des Mediendialogs ist bereits der dritte Konzeptanlauf: Zwischen 1998 und 2006 fand die Veranstaltung im großen - aber zuletzt unübersichtlichen und profillosen - Rahmen als eine Art
Kommunikations-Messe zweitägig im Kongresszentrum statt, sollte den
Medientagen München ebenbürtig sein und hatte doch am Ende mit
rückläufigen Besucherzahlen zu kämpfen.
2007,
2008 und
2009 fand die Veranstaltung unter dem Label
„Internationaler Mediendialog Hamburg" und mit
Premium-Anspruch im kleineren, edleren Rahmen im Hamburger Rathaus statt. Doch hochrangige Referenten sorgten dabei zwar für ein bisschen Glanz und ein paar knackige Zitate, aber nicht immer für Diskussionstiefe - ungünstig vor einem kleineren Fachpublikum. 2010 war dann erstmal Pause. Im dritten Anlauf scheint sich der Mediendialog jetzt als Fachkongress zu bekennen.
rp