Dafür müssten die Verlage aber erstmal "herausfinden, was genau die Informationen und Inhalte sind, für die die Menschen bereit sind zu zahlen", entgegnet Xing-Gründer
Lars Hinrichs (jetzt Chef des Startup-Investors Hack Fwd). Bei
Xing sei es etwa die Information über die Besucher des eigenen Profils. Nun, und eine Zeitung habe er sich jedenfalls schon seit Ewigkeiten nicht mehr gekauft; stattdessen lese er sie gratis im Flugzeug und online.
Das sind so Sätze, die Döpfner zum multimedialen Paid-Content-Missionar werden lassen: "Wir sollten den Wert der Inhalte nicht ans Papier binden." Das sei aber wohl nur eine
Generationenfrage. Die Jugend von heute würde Papier schon nicht mehr per se eine höhere Wertigkeit zubilligen, und auch Journalisten sollten doch bitte etwas mehr Selbstbewusstsein zeigen und ihren Glauben an den Wert ihrer Arbeit nicht ans Trägermedium hängen.
Prinzipiell ähnlicher Meinung ist da G+J-Digitalchef
Stan Sugarman, ebenso auf dem Podium der Eröffnung des Mediendialogs. Skeptisch ist er nur, was die Paid-Content-Tauglichkeit tagesaktueller Inhalte betrifft - und damit meint er wohl nicht nur News (die will auch Döpfner gratis lassen), sondern auch individuell gedrehte aktuelle Unterhaltungsgeschichten, wie sie
Bild.de sich bezahlen lassen will. "Paid Content funktioniert eher bei langlebigen Inhalten", sagt Sugarman und hat da wohl jene
"Interessen-Communities" etwa zu Kochen und Wohnen im Kopf, auf die sich
G+J in Zukunft konzentrieren will.
Der
Mediendialog Hamburg lädt einmal im Jahr Verantwortliche aus allen Medien- und Kommunikationsbranchen ein, um aktuelle medienpolitische Themen zu erörtern. In diesem Jahr heißt das Motto Medienwandel gestalten: Technische Innovationen und Media Governance". Veranstalter ist der Hamburger Senat in Kooperation mit
Partnern aus der Medienwirtschaft.
rp