UIM-Vorstand Matthias Ehrlich glaubt an Mobile
Die Zahlen geben der Branche Anlass zum Jubel. Auf über 6,2 Milliarden Euro ist der Onlinewerbemarkt laut OVK angewachsen. Doch ob es mit den gigantischen Wachstumszuwächsen so weiter geht wie bislang, das ist zumindest fraglich. "Es wird nicht mehr die großen Sprünge geben", glaubt Nicole Prüsse, Mediafrontfrau von Vivaki, auf einem Panel der Digitalmesse Dmexco in Köln.
Weiteres Wachstum sieht zwar
Hans Kilander, Head of Media DACH bei Kraft Foods, als sicher an, weil auch klassische Medien zunehmend digital genutzt werden. Doch auch er mahnt zu etwas weniger Überschwang. "35 Prozent Wachstum pro Jahr wird es nicht mehr geben." Selbst
Matthias Ehrlich, Vorstand United Internet Media, sieht das Wachstumstempo nicht zwingend weiter auf Rekordjagd, vertraut aber schon auf den nächsten Turbo für die Branche.: "Es dauert vielleicht noch zwei bis drei Jahre, aber dann erleben wir mit Mobile neue Boomzeiten."
Ohnehin kann aus Sicht von Ehrlich kaum etwas das Wachstum des Onlinemarktes stoppen. "Onlinewerbung ist im Mediammix nach wie vor untergewichtet", so Ehrlich. Prüsse bremst indes die Erwartungen aus. Da Onlinewerbung nun eine kritische Größe erreicht habe, sei es vorbei mit dem "Welpenschutz". Im Klartext: Online muss endlich Beweise liefern. Es gebe nach wie vor Nachholbedarf in der Wirkungsfrage. Das unterstützt auch Ehrlich und gesteht "Wir müssen verlässliche Informationen liefern" und präsentiert auf dem Panel als Appetizer zumindest schon einmal Zahlen, die die scheinbar zwangsläufig notwendige Dominanz der Spendings Richtung Suchmaschinen bezweifeln lassen. Tenor: Auch Suchmaschinenwerbung komme ohne Displaywerbung an anderer Stelle nicht aus.
Und auch Facebook erhält noch einen Seitenhieb. Wer kommunizieren wolle, so Ehrlich, der wolle dabei nicht auch noch Werbung sehen. Das klingt, als würden mit weniger ausgeprägten Wachstumssprüngen nun deutlichere Verteilungskämpfe beginnen.
ork