„Mama’s Life“ setzt wegen Rechtsstreit mit WAZ-Gruppe sogar bis Mai aus

„Mama’s Life“ pausiert
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Erscheinungspause verlängert: Im Rechtsstreit mit der WAZ-Gruppe sieht sich der Verlag Vikant Publishing gezwungen, auch die März- sowie die April-Ausgabe seiner Ende 2010 gestarteten Familienzeitschrift „Mama's Life" ausfallen zu lassen. Bereits die Februar-Ausgabe des monatlich konzipierten Titels war nicht erschienen. 

Um die laufenden Entscheidungen abwarten zu können und Rechts- und Planungssicherheit zu schaffen, habe man sich „schweren Herzens" entschlossen, erst die Mai-Ausgabe wieder zu publizieren, sagt Geschäftsführer Andrew A. Busse in einer Pressemitteilung. Und um „im Kostenrahmen des Businessplanes zu bleiben", werde es zunächst zwei Doppelausgaben (Mai/Juni, Juli/August) geben, ehe man ab September wieder monatlich am Kiosk sein will.

Die Vorgeschichte aus Sicht von Vikant Publishing: Nach dem Erscheinen von „Mama's Life" habe die WAZ Women Group, die wegen eines im Oktober 2010 bislang einmalig erschienenen eigenen Heftes unter dem Titel „Mama" offenbar ihre Rechte verletzt und Verwechselungsgefahr sah, Rechtsmittel gegen Vikants Heft eingelegt. Daher habe Vikant einen Vergleich unterschrieben und sei mit Januar-Ausgabe den Vorgaben nachgekommen. Trotzdem habe die WAZ-Gruppe eine erneute Unterlassungserklärung zugestellt und eine weitere Einstweilige Verfügung (EV) angestrebt, so der Vikant-Verlag. Daraufhin habe man die Februar-Ausgabe „ausgesetzt", da die „angedrohten Ordnungsgelder für den kleinen Verlag das Aus hätten bedeuten können".

Und da das Landgericht Köln einen erneuten Antrag auf Erlass einer EV durch die WAZ abgelehnt hätte, sei man sich sicher gewesen, mit der März-Ausgabe wieder regulär erscheinen zu können, teilt Vikant weiter mit. Doch die WAZ habe daraufhin „die Strategie gewechselt" und Klage wegen eines angeblichen Verstoßes gegen den abgeschlossenen Vergleich eingereicht, so Vikant-Geschäftsführer Busse. Damit sei wiederum die Androhung erheblicher Ordnungsgelder verbunden - und deshalb habe man sich entschlossen, auch die März-Ausgabe nicht an den Kiosk zu bringen. „Es ist sehr traurig, dass es möglich ist, eine hoch ambitionierte Mannschaft im rechtlichen Kleinkrieg unter Androhung horrender Strafen so auszubremsen", sagt Ilka Wirdemann, die Chefredakteurin von „Mama's Life".

Ein Sprecher der WAZ-Gruppe kommentiert den Fall wie folgt: „Wir hindern ,Mama's Life‘ keinesfalls am Erscheinen. Vikant Publishing muss sich nur an die Einstweilige Verfügung des Landgerichts Köln halten." rp



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