Der Sitz der "Leipziger Volkszeitung" (Foto: Dirk Goldhahn)
Schlechte Nachrichten für den Medienstandort Ost: Die Mediengruppe Madsack plant den Abbau von bis zu 53 Arbeitsplätzen bei der "Leipziger Volkszeitung". In der Redaktion sollen bis zu 30 Arbeitsplätze verloren gehen, berichtet das Nachrichtenportal Newsroom.de. Madsack will nach dem Vorbild anderer Zeitungsgruppen offenbar eine zentrale Redaktion in Berlin aufbauen, die alle Tageszeitungen der Mediengruppe beliefern wird.
Der Stellenabbau in Leipzig soll nach Möglichkeit bis 2013 über Altersteilzeit ung Abfindungen realisiert werden. Reicht das nicht aus, könnten aber auch betriebsbedingte Kündigungen folgen. "Die Stimmung bei uns im Haus ist im Keller. Niemand weiß, wie es weitergeht. Bei uns werden Arbeitsplätze gestrichen, obwohl unser Blatt Geld verdient", zitiert Newsroom.de einen LVZ-Redakteur.
Dem Bericht zufolge stehen die geplanten Stellenstreichungen in Leipzig im Zusammenhang mit dem geplanten Aufbau einer Zentralredaktion für alle Titel der Mediengruppe Madsack. Zu der Gruppe mit Hauptsitz in Hannover gehören unter anderem die
"Hannoversche Allgemeine Zeitung", die "Neue Presse" und das "Göttinger Tageblatt". Erst vor wenigen Wochen gab die Gruppe die Übernahme der
"Märkischen Allgemeinen" von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" bekannt. Madsack ist der sechstgrößte Zeitungsverlag in Deutschland.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Geschäftsführung gegenüber dem Betriebsrat erklärt, dass fünf Vollredaktionen auf Dauer nicht zu halten seien, berichtet Newsroom. Das Berliner Büro soll daher zur Zentralredaktion ausgebaut werden, die alle Tageszeitungen der Gruppe mit Inhalten beliefert. Dort sollen dann bis zu 25 Redakteure arbeiten. Auch die WAZ-Gruppe ("Westdeutsche Allgemeine Zeitung", Westfalenpost") oder DuMont Schauberg (Frankfurter Rundschau", "Berliner Zeitung") arbeiten bereits nach diesem Prinzip. Die "Leipziger Volkszeitung" ist die einzige Tageszeitung in der sächsischen Messestadt, die Auflage lag im 3. Quartal bei 209.305 Exemplaren. Damit ist die LVZ innerhalb der Mediengruppe Madsack das Blatt mit der höchsten Verkaufsauflage.
dh