MDR spendet Gage von umstrittenem Ballettauftritt in Grosny

Der Rundfunkrat des MDR will die Gage spenden
Der Rundfunkrat des MDR will die Gage spenden
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Schadensbegrenzung: Der MDR wird die Gage für den umstrittenen Auftritt von Mitgliedern seines Fernsehballetts für den tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow spenden. Das beschloss der MDR-Rundfunkrat bei seiner Klausurtagung.

Sechs Mitglieder der bekannten Revuetruppe waren Anfang Oktober bei einer Revue anlässlich des 35. Geburtstags des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow aufgetreten. Der Auftritt für den wegen Menschenrechtsverletzungen vielfach kritisierten auroritären Machthaber hatte eine Welle der Empörung ausgelöst.

Bei der Klausur des MDR-Rundfunkrats sagte der scheidende Intendant Udo Reiter, der Auftritt sei nicht zu entschuldigen. Die Gage im mittleren vierstelligen Bereich wird gespendet. "Der Imagschaden, den der MDR durch den Auftritt erlitten hat, ist zwar nicht aus der welt zu schaffen. Aber durch die Spende der Gage für eine Organisation, die sich gerade im Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen verdient gemacht hat, kann ein deutliches Zeichen in der Öffentlichkeit gesetzt werden, dass die richtigen konsequenzen aus der Verfehlung gezogen werden", sagt der Vorsitzende des Rundfunksrates, Johannes Jenichen. dh
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