Udo Reiter hat im Mai seinen Rückzug angekündigt
Der Verwaltungsrat des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) hat sich auf die Kandidaten für die Nachfolge des scheidenden Intendanten Udo Reiter festgelegt. Das sagte der Vorsitzende des Gremiums Gerd Schuchardt der Nachrichtenagentur dpa. Die Namen der Kandidaten wurden nicht bekannt gegeben.
"Die Sitzung des Verwaltungsrats verlief in einer sehr guten Atmosphäre. Die Kandidaten wurden einstimmig beschlossen", sagte Schuchardt. Sie sollen sich in zwei Wochen dem Aufsichtsgremium persönlich vorstellen. Dieser will sich auf einen Kandidaten einigen, der sich dann am 26. September zur Wahl stellt.
Als mögliche Nachfolger werden derzeit vier Namen genannt:
Bernd Hilder, 52, ist Chefredakteur der "Leipziger Volkszeitung". Er war Politik-Redakteur beim Sender Freies Berlin und war ARD-Hörfunk-Korrespondent in Amerika, kennt sich also sowohl innerhalb der ARD als auch im Sendegebiet des MDR gut aus. Für Hilder spricht zudem, dass er als externer Kandidat unbelastet die notwendigen Aufräumarbeiten bei dem öffentlich-rechtlichen Sender anpacken könnte.
Karola Wille, 52, ist als Juristische Direktorin des MDR Stellvertreterin des Intendanten und galt bis vor kurzem noch als absolute Favoritin. Ihr könnte allerdings die aktuelle Affäre um den suspendierten MDR-Unterhaltungschef Udo Foht und ihre zu DDR-Zeiten verfasste Promotion ins Gehege kommen, in der sie die Vorzüge des Sozialismus anpries.
Johann Michael Möller, 56, bringt als MDR-Hörfunkchef ebenfalls Stallgeruch mit. Er war zuvor unter anderem Korrespondent der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" in Thüringen, Hauptabteilungsleiter Fernsehen im Landesfunkhaus und ist seit 2006 Hörfunkchef in Halle. Er gilt als gesellschaftlich hervorrragend vernetzt. Auch
Werner Dieste, 54, Chef des Landesfunkhauses Thüringen wurde immer wieder als möglicher Nachfolger von Reiter ins Gespräch gebracht. Dieste ist bereits seit 1991 beim MDR.
Der amtierende MDR-Intendant Reiter hatte Ende Mai seinen vorzeitigen Rückzug angekündigt und den Verwaltungsrat darum gebeten, seinen Vertrag im Laufe des Jahres aufzuheben.
dh