MDR-Skandal: Rundfunkrat kritisiert Informationspolitik von Udo Reiter

Udo Foht soll untergetaucht sein
Udo Foht soll untergetaucht sein
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Im Zusammenhang mit den Skandal um MDR-Unterhaltungschef Udo Foht gerät auch Intendant Udo Reiter in die Kritik. Dabei geht es insbesondere um die Informationspolitik der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt. So sei der Rundfunkrat des MDR bislang nicht offiziell über den Fall informiert worden, sagte der Grünen-Politiker Carsten Meyer der "Süddeutschen Zeitung".

"Intendant Reiter muss uns endlich informieren, und zwar schriftlich und zeitnah", so die Forderung von Meyer. Auch der sächsische Landtagsabgeordnete Falk Neubert von der Linken findet es "höchst ungut, dass wir uns die Details Stück für Stück aus den Zeitungen zusammenreimen müssen". Der MDR müsse nun einen umfassenden Bericht vorlegen.

Für Irritationen sorgt offenbar auch, dass Reiter ausgerechnet der "Bild"-Zeitung für ein Interview Rede und Antwort stand. Darin bestätigt der Intendant, dass das Gehaltskonto von Foht gepfändet wurde: "Der Gehaltsabteilung des MDR war dies bekannt. Da es sich aber nur um eine geringfügige Forderung handelte, wurde die Geschäftsleitung nicht informiert." Foht selbst habe sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert. "Meine Mitarbeiter haben mir berichtet, dass er fassungslos und verstört gewesen sei", berichtet Reiter der "Bild". In dem Interview deutet die "Bild" zudem an, dass Foht wegen seiner mutmaßlichen Stasi-Vergangenheit womöglich erpresst wurde.

Foht selbst soll laut "SZ" inzwischen untergetaucht sein. Einen Termin für eine interne Anhörung, die für Donnerstag angesetzt war, habe er abgesagt. dh
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