Udo Reiter verlässt den MDR in diesem Jahr
Der scheidende Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) Udo Reiter sieht umfangreiche finanzielle Einschnitte auf den Sender zukommen. Der 67-Jährige sagte gegenüber der in Chemnitz erscheinenden "Freien Presse", dass die Reserven aufgebraucht seien. "Wir werden heilige Kühe schlachten müssen", so Reiter.
Der dienstälteste Senderchef der ARD befürchtet, dass ein bisschen Sparen nicht weiter helfe. In welchen Bereichen die Einsparungen erfolgen, wolle Reiter nicht mehr entscheiden. Dies sei Sache seines Nachfolgers oder seiner Nachfolgerin.
Um finanzielle Nachteile für kleinere Sendeanstalten auszugleichen, mahnte Reiter eine
Reform der Finanzbeziehungen innerhalb der ARD an. Bislang orientiert sich die Höhe der Zuwendungen an der Zahl der Gebührenzahler im jeweiligen Sendegebiet. Dies hält Reiter für wenig zielführend: "Meiner Meinung nach sollte jede Anstalt einen von der Einwohnerzahl unabhängigen Sockelbetrag erhalten. Denn wir zahlen doch zum Beispiel für Film- oder Hörfunkproduktionen nicht weniger, nur weil wir weniger Einwohner haben. Aber das sieht nicht jeder so."
Außerdem kündigte Reiter eine
Änderung des Programmangebots im Hörfunk an, um das dort bestehende Defizit bei informativen Unterhaltunsgsendungen aufzuholen.
ire