Die AG.MA hat heute die Ergebnisse der Radio-MA vorgelegt
Zahlreiche private Dickschiffe haben bei der heute veröffentlichten MA 2011 Radio I Hörer verloren. Zu den Verlierern gehören unter anderem Antenne Bayern, RPR 1, Radio NRW und Hit Radio FFH, aber auch öffentlich-rechtliche Zugpferde wie Bayern 1 oder WDR 2 mussten Hörer abgeben. In der Gesamtschau sind die Ergebnisse der Media-Analyse für die Branche aber ein positives Signal: Die Hörerzahlen steigen wieder, auch in den jungen Zielgruppen.
Für die Sender, die Hörer verloren haben, dürfte das allerdings nur ein schwacher Trost sein. Besonders hart getroffen hat es
Antenne Bayern: 152.000 Sender fehlen dem langjährigen Marktführer aus Bayern pro Stunde (Montag bis Freitag, 6 bis 18 Uhr), mit 1,03 Millionen Hörern pro Stunde bleibt der Sender aber noch knapp über der magischen Millionenmarke. Ein Teil der Hörer hat offenbar des öfteren die öffentlich-rechtliche Konkurrenz eingeschaltet:
Bayern 3 gewinnt 52.000 Hörer und kommt auf aktuell 808.000 Hörer pro Stunde.
Bayern 1 verzeichnet ebenfalls deutliche Verluste und verliert 117.000 Hörer pro Stunde.
Ebenfalls deutliche Verluste hinnehmen müssen
RPR 1 mit einem Minus von 57.000 Hörern,
Hit Radio FFH verliert 48.000 Hörer pro Stunde,
WDR 2 muss sich von 42.000 Hörern verabschieden und
Radio Eins verliert 40.000 Hörer.
Zu den Gewinnern zählen
Hit-Radio Antenne 1 mit einem Zugewinn von 62.000 Hörern je Stunde,
Radio SAW mit einem Plus von 46.000 Hörern und
Hitradio RTL Sachsen, das 40.000 zusätzliche Hörer verzeichnet. Über mehr Hörer können sich außerdem
SWR 3,
Radio PSR und
NDR 2 freuen.
Insgesamt schalten 58,37 Millionen Menschen an einem durchschnittlichen Werktag in Deutschland das Radio ein - 312.000 mehr als bei der letzten Erhebung 2010. "Der Blick auf die Ergebnisse der beiden Vorjahre machen deutlich, dass es sich beim Anstieg der Radionutzung in Deutschland nicht um eine Eintagsfliege oder Schwankungen, sondern vielmehr um einen langfristigen Trend handelt. Und soviel steht fest: Zugewinne werden heute in erster Linie über die digitale Verlängerung gemacht", kommentiert
Lutz Kuckuck, Geschäftsführer der
Radiozentrale die Ergebnisse der MA.
Die MA 2011 Radio I brachte erneut wichtige
methodische Änderungen mit sich: So wurden auf Wunsch von Kunden und Agenturen erstmals Werktage und die Wochenendtage Samstag und Sonntag getrennt ausgewiesen. Mit den gesonderten Leistungswerten für Samstag und Sonntag sollen Werbekunden ihre Radio-Kampagnen genauer planen können.
Die Zahlen der aktuellen MA können daher nicht direkt mit den Ergebnissen der MA 2010 Radio II verglichen werden. Die AG.MA hat mit der heutigen MA allerdings die Zahlen der letzten Erhebung von 2010 nach der neuen Berechnungsmethode erneut veröffentlicht. Auf dieser Grundlage sind wiederum Vergleiche möglich. Die oben genannten Gewinn- und Verlustrechnungen beziehen sich daher auf die heute veröffentlichten Zahlen der MA 2010 II nach der
neuen Konvention.
dh MA 2011 Radio I: Die 20 reichweitenstärksten Radiosender
Die 20 reichweitenstärksten Radiosender