Die Landesanstalt für Medien in Nordrhein-Westfalen (LfM) prüft momentan, ob in Nordrhein-Westfalen neue
UKW-Frequenzen für den
privaten Hörfunk eingesetzt werden können. Würde dies realisiert werden, wäre das ein großer Fortschritt für den privaten Hörfunkmarkt. Momentan gibt es nur wenige private Wettbewerber. Die Kanäle des öffentlich-rechtlichen
WDR dominieren den nordrhein-westfälischen Hörermarkt.
Seit August 2010 ist über die Frequenz 96,5 MHz nicht mehr das BFBS Radio 1 zu empfangen, sondern das Hörfunkprogramm Deutschlandradio Kultur. Damit wurden auf einen Schlag
13 Sendefrequenzen von Deutschlandradio frei. Sechs davon hat sich bereits BFBS gesichert. Im Detail betrifft das Borken, Düsseldorf, Hückeswagen, Recklinghausen, Rheinberg und Viersen. Die Frequenzen für Essen, Bochum, Hagen, Köln, Krefeld, Mülheim und Dorsten könnten laut LfM zukünftig für die Nutzung für privaten Hörfunk bereitgestellt werden.
Bisher haben sich private Anbieter politisch schwer getan, den Markt für Privatradio zu öffnen, obwohl Nordrhein-Westfahlen zu einem der bevölkerungsreichsten Bundesländer gehört.
Christophe Montague, Chef der deutschen Energy-Gruppe glaubt, das sei lediglich "eine Frage des politischen Willens".
In einem Interview mit HORIZONT fand Montague klare Worte über die Situation in Nordrhein-Westfahlen: "Der private Hörfunk ist in NRW mit Frequenzen und Pluralität schlechter ausgestattet als in Bulgarien, Albanien und Kasachstan". Ob sich dies in Zukunft ändern wird, ist nach wie vor unklar. LfM-Direktor
Jürgen Brautmeier räumte zwar ein, dass neue Optionen für private Anbieter denkbar wären, als klare Zusage kann das jedoch noch nicht gewertet werden.
hor