Lead Awards küren erstmals Zeitungen / Termin: 20. Juni – wahrscheinlich in Hamburg

Bei den Lead Awards werden am 20. Juni erstmals Zeitungen ausgezeichnet
Bei den Lead Awards werden am 20. Juni erstmals Zeitungen ausgezeichnet
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Zum 20. Jubiläum erweitert der renommierte Medienpreis Lead Awards seine Kreise: In diesem Jahr sollen neben den Hauptkategorien Zeitschrift, Online, Werbung, Design und Fotografie erstmals auch die besten Zeitungen gekürt werden. Dies erfuhr HORIZONT.NET aus dem Umfeld des Veranstalters Lead Academy. Außerdem steht das Datum der Verleihung nun fest: der 20. Juni. Dazu soll es wieder ein ein- oder mehrtägiges Fachsymposium geben. Dieses war im vergangenen Jahr wegen Geldmangel ausgefallen.


Einzig die Standortfrage scheint noch nicht final fixiert zu sein. Zwar sieht mittlerweile alles danach aus, dass die Lead Awards in Hamburg bleiben. Das war Anfang vergangenen Jahres mal anders: Nachdem die Kulturbehörde den Steuergeld-Zuschuss dem Vernehmen nach um 5000 auf 70.000 Euro gekürzt hatte, erwog die Lead Academy offenbar den Abzug der Veranstaltung aus der Hansestadt, etwa nach Berlin. Zumal auch die Hamburger Verlage und andere privatwirtschaftliche Sponsoren nicht mehr so spendabel waren wie früher.

Lead-Awards-Macher Markus Peichl
Lead-Awards-Macher Markus Peichl
Doch nach den Bürgerschaftswahlen und dem folgenden Regierungswechsel in Hamburg zur SPD wurden die Karten neu gemischt: Das Amt für Medien ist nun direkt der Senatskanzlei des Ersten Bürgermeisters Olaf Scholz zugeordnet - und hat die Unterstützung der Lead Awards offenbar durch Umschichtung vorhandener Mittel sehr deutlich erhöht. Außerdem kann Hamburg mit den bahnhofsnahen Deichtorhallen punkten, die sowohl für die Verleihung, das Symposium als auch für die begleitende Ausstellung „Visual Leader" als bestens geeignet gelten. „Wir gehen davon aus, dass die Lead Awards auch in diesem Jahr wieder in Hamburg stattfinden", heißt es zuversichtlich in der Senatskanzlei.

Andererseits: Die offiziellen Beschlüsse und Unterschriften auf beiden Seiten fehlen wohl noch, außerdem liegen angeblich noch alternative Veranstaltungskonzepte anderer Städte auf dem Tisch. Dennoch dürfte Hamburg am 20. Juni das Rennen machen. Unklar ist auch noch, ob und welche Sponsoren neben der Stadt das Event finanzieren. Mehrere Unterstützer mit Teilbeträgen wie 2009 und 2010 (etwa Boss, Otto Group, Google)? Wieder ein großer Hauptsponsor wie davor viele Jahre („Spiegel")? Oder wie im vergangenen Jahr etliche Verlage mit kleineren Beträgen oder Anzeigenvolumen? Markus Peichl, der Vorsitzende der Lead Academy, war für Auskünfte zunächst nicht zu erreichen.

Gut nachvollziehbar ist indes, warum die Lead Awards ab diesem Jubiläumsjahr, in dem es auch wieder ein Jahrbuch geben soll, zusätzlich Zeitungen küren wollen: Online-Medien haben längst die Funktion der Tagespresse eingenommen - dadurch übernehmen (Print-) Zeitungen immer mehr die Rolle von Magazinen, selbst bei täglicher Erscheinungsweise.

Apropos Jubiläum; noch ein Detail für Statistiker: 2012 werden die Lead Awards zwar zum 20. Mal verliehen. Das 20-jährige Jubiläum hat allerdings - wie gesagt auf Sparflamme und deshalb ohne viel Getrommel in eigener Sache - bereits im vergangenen Jahr stattgefunden. Denn in der Anfangszeit sei das Event einmal ausgefallen, hatte Peichl im vergangenen Jahr vorgerechnet. rp
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