Lead Awards: "Max Joseph" als Lead Magazin des Jahres nominiert

"Max Joseph" ist das Magazin der Bayerischen Staatsoper
"Max Joseph" ist das Magazin der Bayerischen Staatsoper
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Die Nominierungen für die Lead Awards 2012 warten mit einigen Überraschungen auf. Insgesamt sind auffällig viele Nischen- und Independentmagazine für die begehrten Print- und Onlinepreise nominiert. Von den großen Titeln können sich lediglich das "SZ Magazin", das "Zeit Magazin", "Stern" und "Spiegel" Hoffnungen auf eine Auszeichnung machen.

Zu den weiteren Nominierten zählen in erster Linie ambitionierte Nischentitel wie "Kraut", "The Weekender", "Bella Triste", "Die Nacht" oder "Muh", und kleinere Zeitschriften wie "Dummy", "Monopol", "11 Freunde", "Zoo", "032c", "Spex" oder "GQ Style". Mit 21 Nominierungen sind insgesamt so viele Zeitschriften wie nie zuvor für einen Lead Award nominiert.

"Der kreative Output war noch nie so gleichmäßig verteilt wie in diesem Jahr", sagt der Jury- und Lead Academy-Vorsitzende Markus Peichl. "Damit hat sich eine Entwicklung verfestigt, die wir bereits in den letzten Jahren festgestellt haben. Ob das daran liegt, dass kleine Publikationen weiter aufgeholt oder große weiter nachgelassen haben, wollen wir dahingestellt lassen."

In der Königsdisziplin "Lead Magazin des Jahres" sind "Max Joseph", das "SZ-Magazin" und "Vice" nominiert. "Max Joseph" wird von der Bayerischen Staatsoper herausgegeben und von Hofmann und Campe betreut. Für die Artdirektion zeichnet Mirko Borsche verantwortlich. Die Jury begründet die überraschende Nominierung damit, dass hier "ein eher elitäres und als verstaubt angesehenes Thema unglaublich frisch, zeitgemäß und für jedermann zugänglich umgesetzt wird".

Das "SZ-Magazin" ist zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder für einen Lead Award nominiert. Grund dafür ist laut Jury "der erhebliche qualitative und blattmacherische Aufwärtstrend nach dem Chefredakteurswechsel Mitte letzten Jahres". Timm Klotzek habe es verstanden, das Blatt unter Beibehaltung seiner Identität neue Relevanz zu geben.

Für das Gratismagazin "Vice" spricht nach Meinung der Jury das "absolute Alleinstellungsmerkmal im Segment junger Magazine". Die monatlich erscheinende Zeitschrift behandle aktuelle politische Themen ebenso wie Mode und Lebenswirklichkeit, spreche dabei aber eine völlig eigenständige Sprache, die den Nerv einer jungen Leserschaft treffe. "Hier wird bewiesen, dass Print auch für Konsumenten unter 30 funktionieren kann."

In der Kategorie "Cover des Jahres" können der "Spiegel" mit seinem Loriot-Titel, die "Titanic" mit ihrem Hitler-Titel zu den Ermittlungspannen bei der Strafverfolgung der Nazi-Terrororganisation NSU ("Wer kennt diesen Mann?") und "Vice" mit einem Klapp-Cover zum Afghanistan-Krieg auf Gold hoffen. In der Kategorie "Beitrag des Jahres" gehen der "Stern", das "Zeit Magazin" und das "SZ-Magazin" ins Rennen.

Als "Creative Leader des Jahres" in der Hauptkategorie Werbung hat die Jury Oliver Frank von Vccp Berlin, Ove Gley von Heimat, Ralf Heuel von Grabarz und Partner und Ralf Schmerberg von Trigger Happy nominiert. Die Lead Awards 2012 werden am 20. Juni in den Hamburger Deichtorhallen verliehen. dh
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