Landesmedienanstalten wollen Anreize für Private setzen

Thomas Fuchs
Thomas Fuchs
Teilen
Statt um die Peitsche, geht es nun ums Zuckerbrot. Die Landesmedienanstalten haben beim Hans-Bredow-Institut ein Gutachten in Auftrag gegeben, das ausloten soll, wie eine anreizorientierte Regulierung für private Sender aussehen könnte.  Das berichtet die "Zeit" in ihrer heutigen Ausgabe.

Das Gutachten könnte einen Wendepunkt in der Medienregulierung markieren, die seit Jahrezehnten von Verboten geprägt ist, statt von Belohnungen für politisch erwünschte Programme. Es soll morgen auf dem Symposium der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) in Berlin vorgestellt werden.

Die Gutachter schlagen darin unter anderem vor, den Sendern mehr Freiraum bei der Werbung einzuräumen oder ihnen bessere Plätze in der Kabelbelegung zu verschaffen. So sei denkbar, dass bestimmte Vollprogramme mehr der teurer vermarktbaren Single-Spots ausstrahlen dürfen. Der zweite Punkt zielt auf die Belegung von Elektronischen Programmführern ab. In der stark fragmentierten TV-Landschaft wird die Auffindbarkeit zum zentralen Punkt in den Strategien der Sender.

Thomas Fuchs, seit Januar Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, schlägt ein Prüfsystem vor, um zu ermitteln, was Qualitätsprogramm ist und was nicht. Es soll funktionieren wie eine Iso-Zertifizierung. Bislang werden die Programmanteile wie Information in Minuten vorgegeben. Fuchs schlägt vor, dass auch die Anzahl der ausgebildeten Journalisten in der Redaktionen und die Dichte des Korrespondentennetzes eine Rolle spielen könnte. pap



stats