Kirch Pay-TV will nun doch Insolvenz anmelden

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Der von Woche zu Woche herausgeschobene Insolvenzantrag für Kirch Pay-TV soll nun doch offenbar kommende Woche eingereicht werden. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" soll auch Premiere selbst Insolvenz anmelden. Der neue Premiere-Geschäftsführer Georg Kofler sieht darin eine Möglichkeit, unliebsame Verträge, die Premiere mit Spezialkanälen abgeschlossen hat, loszuwerden. Der an die Kanäle abzuführende Teil der Abogebüren war in der Vergangenheit zu hoch angesetzt worden. Im Falle einer Insolvenz müsste alles neu verhandelt werden. Das gilt auch für die teuren Vereinbarungen, die Kirch Pay-TV mit Kirch Media über die Lieferung von Hollywood-Ware getroffen hat. Kofler will die Filmware künftig günstiger direkt bei den Studios einkaufen.

Billiger wollen die Insolvenzverwalter von Kirch Media in Zukunft auch bei der Bezahlung der Bundesligarechte fahren. Offenbar soll überhaupt kein fester Rechtepreis mehr bezahlt werden, sondern das Honorar für die Liga an der Höhe der TV-Vermarktungserlöse bemessen werden. Die Bundesliga solle für die Sender kein Zuschussgeschäft mehr sein, hatte Insolvenzverwalter Michael Jaffé erklärt. Damit dürfte sich der für die kommende Saison anfallende Betrag in Höhe von 360 Millionen Euro in etwa halbieren. Mehr als geschätzte 200 Millionen Euro düften die Sender nicht mit TV-Spots im Bundesliga-Umfeld erlösen können. Für die noch in der laufenden Saison fälligen 100 Millionen Euro hatte Jaffé der Liga Anfang der Woche einen Anzahlung in Höhe von 21 Millionen Euro angeboten.

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