Wie erwartet hat der Kirch-Konzern Insolvenz für Kirch Media angemeldet. Noch am Montag wollen die Gläubigerbanken ihre Auffanglösung für das Unternehmen präsentieren. Presseberichten zufolge soll die Auffanggesellschaft den sanierungsfähigen Teil des Unternehmens, darunter den Rechtehandel sowie die TV-Sender, kaufen.
Beteiligen sollen sich die
Bayerische Landesbank, die
Hypo-Vereinsbank, die
Commerzbank und die
DZ-Bank. Angeblich will auch der
Axel-Springer-Verlag bei der Auffanggesellschaft mitmischen. Branchenkenner sprechen von einer Beteiligung in Höhe von 25 Prozent. Ebenfalls im Gespräch ist die
WAZ-Gruppe.
Auf eine rein deutsche Lösung wollen sich die Banken nicht festlegen. Demnach könnten
Rupert Murdoch und
Silvio Berlusconi doch noch mit von der Partie sein. Sie hatten zunächst geplant, die Mehrheit und die unternehmerische Führung bei Kirch Media zu übernehmen.
Nachdem Kirch Media am Vormittag Insolvenz angemeldet hat, ist auch die Kirch Pay-TV endgültig zahlungsunfähig: Am Mittag wurde auch für dieses Unternehmen der Kirch-Gruppe Insolvenz angemeldet. Der Schritt hilft Premiere-Geschäftsführer
Georg Kofler bei seinen Sanierungsbemühungen: Der Bezahlsender ist als Tochterunternehmen von Kirch-Pay-TV nicht unmittelbar von der Insolvenz betroffen, aber die kostspieligen Hollywood-Verträge sind Teil der Insolvenzmasse von Kirch-Pay-TV. Das Insolvenzrecht bietet nun der Holding eine Möglichkeit, legal aus den laufenden Verträgen auszusteigen und bestehende Verbindlichkeiten nachzuverhandeln.
Urs Rohner, Vorstandschef der
Pro Sieben Sat 1 Media, betonte indes, dass das börsennotierte Unternehmen von einer möglichen Insolvenz Kirchs nicht unmittelbar betroffen sei. Die Rechte an der Fußball Weltmeisterschaft 2002 und 2006 wurden auf die Schweizer Tochtergesellschaft
Kirch Sport übertragen und fallen damit nicht in die Konkursmasse.