Das am Neuen Markt notierte Filmrechteunternehmen
Kinowelt, das sich seit geraumer Zeit erfolglos um einen Partner im Mediengeschäft bemüht, hat den Vertrag mit Finanzvorstand
Eduard Unzeitig mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Die Aufgaben Unzeitigs wird bis auf weiteres
Michael Kölmel, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, übernehmen. Unzeitig, der seit der Gründung der Kinowelt Medien im Oktober 1997 das Finanzressort verantwortete, wird sich neuen Aufgaben widmen. Zugleich will der Aufsichtsrat im Zusammenhang mit einem Restrukturierungsprozess der angeschlagenen
Kinowelt-Medien-Gruppe in den kommenden Wochen das Führungsmanagement neu ausrichten.
Hintergrund dieser Maßnahmen dürften die Probleme des Münchner Unternehmens sein, für das bei
Warner Brothers eingekaufte Filmpaket (Kaufpreis: rund 500 Millionen Mark) Abnehmer zu finden. Äußerst schwierig gestaltet sich bislang die Suche nach Investoren und Teilhabern. Nachdem Kinowelt erst vor kurzem mit einem Beteiligungsangebot bei der
RTL Group auf wenig Interesse gestoßen zu sein scheint, versuchte Kölmel offenbar beim
Heinrich-Bauer-Verlag und der
Tele-München-Gruppe des Kirch-Rivalen
Herbert Kloiber Interesse für eine Beteiligung zu wecken. Zuletzt soll Kölmel auch bei der
Kirch-Gruppe vorstellig geworden sein.