Kika-Affäre: Angeklagter gesteht zu Prozessauftakt

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Zum Prozessbeginn am Landgericht Erfurt hat der angeklagte ehemalige Herstellungsleiter des Kinderkanals (Kika) ein Geständnis abgelegt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Bestechlichkeit und Untreue in 48 besonders schweren Fällen vor. Nach Medienberichten gibt der 43-Jährige das schlechte Arbeitsklima beim Kika als Grund für seine Spielsucht an. Er habe die veruntreuten Millionen im Casino verspielt.

Der Geständige soll laut Staatsanwaltschaft zwischen 2005 und 2010 ungefähr 4,6 Millionen Euro zur Bezahlung an eine Berliner Produktionsfirma angewiesen haben, ohne dass dafür Gegenleistungen erbracht worden seien. Diese habe ihm etwas mehr als die Hälfte des Geldes als Gegenleistung zukommen lassen. Federführender Sender beim Kika, der gemeinsam von ARD und ZDF betrieben wird, ist der MDR. Dort schätzen Verantwortliche den Schaden höher ein, von 8,2 Millionen Euro ist die Rede. Allerdings sind einige der Betrugsfälle bereits verjährt.

In seinem rund halbstündigen Geständnis sprach der Angeklagte von einem rauen Klima beim Kika und hohem Druck, auch durch den MDR. Er habe sich überfordert gefühlt und dadurch sei die Spielsucht entstanden, durch die er erst sein gesamtes Vermögen und später die Gelder des Senders verloren habe. Das Erfurter Landgericht hat für die Verhandlungen vorerst vier Tage angesetzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt außerdem gegen elf weitere Mitarbeiter. hor
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