2010 wird es in "Brigitte" keine Modestrecken mehr mit mageren Profi-Models geben
Damit, erklärt "Brigitte"-Chefredakteur
Andreas Lebert, wolle man nicht nur ein Zeichen gegen den Diätwahn setzen, sondern auch zeitgemäßer mit den Themen Mode und Beauty umgehen. Und „den gesamten Frauenzeitschriftenmarkt aufrütteln". Die Magazine müssten sich der Lebenswirklichkeit ihrer Leserinnen annähern, dann dürften ihre Auflagen auch wieder steigen. „Brigitte" jedenfalls möchte künftig erreichbare Schönheitsideale vermitteln. Zugleich will Lebert der Alters- und Gewichtsentwicklung seiner Zielgruppe Tribut zollen: Die „Brigitte"-Leserin sei im Schnitt 48 Jahre alt, und sie werfe als Durchschnittsfrau 23 Prozent mehr Pfunde in die Waagschale als die aktuelle junge Model-Generation.
"Brigitte"-Chefredakteur Andreas Lebert
Deshalb will die „Brigitte"-Redaktion für die Hefte ab 2010 selber „lebensechte" Laien-Models casten, mit denen sich die Leserinnen eher identifizieren könnten. Da deuten sich interessante Aktionen an (vielleicht BSDL - „Brigitte sucht das Lesermodel"?), die sowohl die Leserinnen-Blatt-Bindung stärken als auch schöne PR-Effekte erzielen könnten. Spannend wird es sein zu sehen, wie die Anzeigenkunden, die im Umfeld der redaktionellen Modestrecken inserieren, reagieren: Zeigen sie „Brigitte" künftig die kalte, dürre Schulter und meiden den 14-täglichen G+J-Frauentitel? Oder inszenieren gar auch die hippen Fashion-Labels bald etwas pfundigere Models? Mit einer
ähnlichen Kreativstrategie hatte bereits vor Jahren die
Unilever-Körperpflegemarke
Dove für Aufsehen gesorgt.
rp