"Das Geschäftsjahr 2000 war für Karstadt-Quelle ein schwieriges, aber im Ergebnis ein erfolgreiches", zeigte sich
Wolfgang Urban, Vorstandsvorsitzender von
Karstadt-Quelle und
Karstadt-Warenhaus, auf der heutigen Bilanzpressekonferenz in Düsseldorf zufrieden. Zwar konnte der Umsatz um 2,5 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro gesteigert werden. Dennoch ist die Lage im Konzern gespannt. Allein im Warenhausbereich muss Urban bis Jahresende 4700 Stellen abbauen, um die Personalkosten dem Wettbewerb anpassen zu können. Allerdings sollen unter anderem im Bereich E-Business einige Stellen hinzukommen. Darüber hinaus dürfte jedoch der Blick auf den Aktienkurs einige zusätzliche Sorgenfalten bereiten.
Erfreulicher ist die Entwickung im Bereich E-Business. Im Bereich B2B ist der Einstieg bei der Einkaufsplattform für Textilien
TexYard und die im Februar eingefädelte Beteiligung an
Global NetXchange (GNX) zu nennen. Ein lukratives B2C-Geschäftsfeld dürfte T-Commerce sein. Entsprechende Verhandlungen laufen bereits. Dass der Konzern in Zukunft über Dauerwerbesendungen im TV verkaufen will, belegt die Tatsache, dass der Anteil von rund 10 Prozent an
Home Shopping Europe gehalten wird. Es ist zu erwarten, dass weitere Sender zumindest als Kooperationspartner gewonnen werden können.
"Der B2C-Bereich wächst sehr stark und gewinnt im Rahmen unseres Multichannel-Netzwerks immer stärker an Bedeutung", zeigt sich Urban zuversichtlich. Im Konzern werden über 50 reine B2C-Shopping-Portale betrieben. "E-Business hat sich zu einem vollwertigen Vertriebskanal entwickelt", meint Urban. Im Geschäftsjahr 2000 stieg die Online-Nachfrage von 109 auf 450 Millionen Euro. Der Umsatzanteil am Versandhandel des Konzerns liegt demzufolge in Deutschland bei 7,3 Prozent. Für 2001 wird eine Nachfrage von 665 Millionen Euro erwartet.
"Es wird immer wieder die Frage gestellt, ob ein Teil unseres E-Business-Umsatzes die Nachfrage in anderen Vertriebskanälen kanibalisiert. Dies ist sicherlich in unterschiedlichem Umfang der Fall, aber nicht der entscheidende Punkt", betont Urban. Eine Multichannel-Strategie verlange eben auch eine Multichannel-Perspektive. Zudem kämen indirekte Erfolgseffekte wie verstärkte Cross-Sellings hinzu. Vor allem im Versandhandel sei der Anteil von Neukunden im Onlinegeschäft deutlich gestiegen. Im Bereich
Neckermann-Reisen lag der Neukundenanteil sogar bei 96 Prozent. Die kürzlich gestarteten Portale
Karstadt.de und
Karstadtsport.de werden sich voraussichtlich positiv auswirken.