Kai Diekmann peilt für 2011 erneut ein Rekordergebnis an
"Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann will die Vertriebserlöse von Europas größter Boulevardzeitung weiter in die Höhe schrauben. Mittelfristig hält er sogar einen Copypreis von 1 Euro für denkbar: "Für einen Cappuccino zahlen Sie heute im Cafe mindestens 2,80 Euro. Da sind 70 Cent für eine Zeitung nicht viel. Deshalb schließe ich auch nicht aus, dass Bild irgendwann einen Euro kosten wird", sagte Diekmann im Interview mit dem "Handelsblatt".
Für dieses Jahr peilt Diekmann bei den Vertriebserlösen ein neues Rekordergebnis für die Cashcow von
Axel Springer an: "Wir wollen nach dem sehr guten Jahr 2010 auch 2011 mit dem Verkauf der Zeitung so viel Geld verdienen, wie nie zuvor." In Zukunft sollen auch die digitalen Produkte von Bild einen steigenden Anteil zum Gewinn beitragen: "Schon heute bezahlen mehr als 100.000 Menschen jeden Tag für ihre digitale Bild-Ausgabe auf mobilen Endgeräten. Aber klar: Die Apps für Tablet PCs sind heute noch kein großes Geschäft im Vergleich zu Print. In drei Jahren wird das ganz anders sein", erwartet der "Bild"-Chef.
Darüber hinaus will Diekmann die Zusatzgeschäfte weiter ausbauen: So soll noch in diesem Jahr eine Bücherreihe mit Werken von Literatur-Nobelpreisträgern auf den Markt kommen. "Vor 40 Jahren gab es den Nobelpreis-Kanon beim Bertelsmann-Buchklub. Wir werden die Idee nun mit 20 Bänden zu einem sensationellen Preis wieder beleben", sagt Diekmann. Die "Bild" verdient inzwischen viel Geld mit Zusatzgeschäften wie den sogenannten "Volks-Produkten" oder einem eigenen Mobilfunk-Angebot.
dh