KEK-Entscheidung: Springer darf Pro Sieben Sat 1 nicht übernehmen

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Die Medienwächter haben sich entschieden. Die Übernahme der Pro Sieben Sat 1 Media durch Axel Springer ist nicht genehmigungsfähig, teilte die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) mit. Damit geht ein wochenlanges Tauziehen zwischen dem Verlagshaus und den von den Landesmedienastalten mit der Überwachung der Meinungsmacht betrauten Kommission unter Dieter Dörr zu Ende.

Axel Springer kann jetzt noch die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten anrufen, die am Freitag tagt. Die 15 Direktoren können die KEK-Entscheidung noch mit einer Dreiviertelmehrheit kippen.

Die Kommission begründet ihre Entscheidung wie folgt: "Axel Springer erhielte dadurch einen Meinungseinfluss, der einem Zuschaueranteil von über 42 Prozent im bundesweiten Fernsehen entspräche." Die Rechnerei der Kommission stößt jedoch auf Kritik, denn um auf diesen Wert zu kommen addiert das eigentlich nur für Fernsehsender zuständige Gremium die Marktanteile der Springer-Zeitungen zu denen der TV-Sender.

Um die Übernahme trotzdem zu genehmigen, hatte die KEK Axel Springer im Dezember die Einrichtung eines TV-Beirats für den Sender Sat 1 vorgeschlagen - ein Kontrollgremium das laut Springer-Chef Mathias Döpfner "die DDR wie ein ordoliberales Wirtschaftsparadies aussehen läßt" - und von ihm verworfen worden war. pap








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