Fraglich ist allerdings, wie lange ihr neuer Aufgabenbereich noch zu Bertelsmann gehören wird. Denn Richters überstürzter Abgang entschied sich laut offizieller Presserklärung "im Rahmen der Definition der Gesamtstrategie des Medienhauses und der daraus abgeleiteten Portfolio-Struktur, die hinsichtlich der Zukunftsperspektiven von Bertelsmann-Springer im Konzernverbund zu unterschiedlichen Bewertungen führte."
Offensichtlich sieht Bertelsmann-Vortstandschef Thomas Middelhoff wenig Zukunftsperspektiven für die Fachverlage, denn Richter bat ihn darum, ihn von seinen jetzigen Funktionen zu entbinden. Diese umfassen neben der Leitung der Fachverlagsgruppe Bertelsmann-Springer auch die Mitgliedschaft im Bertelsmann Excellence Steering Committee. Lediglich den Aufsichtsratsvorsitz bei Lycos, Pixelpark und der Universitätsdruckerei Stürtz wird Jürgen Richter weiter wahrnehmen.