Der Auslöser des Streits: die Klinsmann-Jesus-Karikatur der "taz"
Der geschasste Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann zieht im Rechtsstreit um die Kreuzigungs-Satire der "taz" vor das Oberlandesgericht München. Im April hat das Landgericht München seinen Antrag auf eine einstweilige Verfügung abgelehnt. Der Auslöser des Streits: Auf dem Titelblatt der Ausgabe vom Ostersamstag (11. April) hatte das Berliner Blatt eine Fotomontage abgedruckt, die einen ans Kreuz genagelten Klinsmann zeigte.
Das Motiv mit der Schlagzeile "Always look on the bright side of life" spielte auf den Satire-Film "Das Leben des Brian" an. Gegen die Entscheidung des Landgerichts legten seine Anwälte Anfang Mai Beschwerde ein: Klinsmann sehe seine Würde gemäß Artikel 1 des Grundgesetzes verletzt, ebenso wie sein Persönlichkeitsrecht und sein Recht am eigenen Bild. Der Antragsteller Klinsmann sei selbst gläubiger Christ und müsse deshalb eine solche Fotomontage nicht hinnehmen.
Die Rechtfertigung der "taz": "Klinsmann hat versucht, mit Buddhas im Trainingszentrum die Lederhosen-Bayern auf internationales Niveau zu heben", so der stellvertretende Chefredakteur
Reiner Metzger. "Da hätten wir gedacht, dass er auch eine Satire aus dem christlichen Zitatenschatz ab kann." Nun müsse die Sache wohl leider durch die Instanzen ausgefochten werden.
jm