Josef Ackermann sagt Interview mit der ARD ab

Keine Zeit für Interviews: Josef Ackermann
Keine Zeit für Interviews: Josef Ackermann
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Die in den vergangenen Tagen und Wochen vielfach kritisierte Sprachlosigkeit der Banken hält an. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hat ein für heute geplantes Interview zur Euro-Schuldenkrise mit der ARD abgesagt.

Die Sondersendung mit dem Titel "Farbe bekennen" sollte eigentlich heute Abend um 21.45 Uhr auf Sendung gehen. Die Nachricht erreichte die ARD gestern am späten Nachmittag. Die Deutsche Bank begründete die Absage mit Terminschwierigkeiten. "Gespräche, die Herr Ackermann derzeit in Brüssel führt, machen es ihm leider unmöglich, den geplanten Termin wahrzunehmen", teilte die Bank mit. Ackermann verhandelt als Vorsitzender des Internationalen Bankenverbands Medienberichten zufolge derzeit über einen möglichen Schuldenschnitt für Griechenland.

Die Kommunikationspolitik der Banken angesichts der Schuldenkrise und einer drohenden Bankenkrise wurde in den vergangenen Tagen und Wochen vielfach kritisiert. Am 12. Oktober hatte das "Handelsblatt" ein Interview mit dem Chef der französischen Bank BNP Paribas, Baudouin Prot, ohne Antworten abgedruckt, nachdem die Bank das Interview zurückgezogen hatte. Das Interview stehe für die "Sprachlosigkeit der Banken in einer ihre schlimmsten Krisen", begründete "Handelsblatt"-Chefredakteur Gabor Steingart den ungewöhnlichen Schritt. dh



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