Überraschung, Überraschung: Gruner + Jahrs wöchentliches People-Magazin „Gala" bekommt einen neuen Chefredakteur. Christian Krug, früher mal Chefredakteur von „Max" und seit Oktober 2010 Editorial Director der G+J-Kundenmediensparte Corporate Editors, löst Peter Lewandowski an der „Gala"-Spitze ab. Dies wurde am Mittwochmorgen redaktionsintern verkündet; der Verlag teilte dies am Vormittag dann offiziell mit.
Eine Überraschung ist das nicht mehr. Lewandowski ist seit Ende 2001 „Gala"-Chef. Über den Wechsel wurde
seit Wochen, gar Monaten, spekuliert. Genau genommen, seitdem
Julia Jäkel als Geschäftsführerin Anfang dieses Jahres mit der
fusionierten Verlagsgruppe Life auch die Flaggschiffe
„Brigitte" und
„Gala" übernommen hatte. Anfang August, einen Tag nach ihrer Rückkehr aus dem Mutterschutz, löste Jäkel den ebenfalls seit zehn Jahren amtierenden
„Brigitte"-Chefredakteur Andreas Lebert durch ihren vertrauten Multi-Chefredakteur
Stephan Schäfer ab.
Lewandowski-Nachfolger Krug gehört ebenfalls zum Kreis derer, deren Arbeit Jäkel kennt und schätzt. Die G+J-Kundenmediensparte
Corporate Editors gehörte bereits zur früheren Verlagsgruppe Exclusive & Living, deren Geschäftsführerin Jäkel war.
Seit Anfang September ist Jäkel
zudem Vorstandsmitglied bei G+J, und auch in dieser Rolle behält sie ihren Hang zu
Doppelfunktionen nicht nur für sich (Vorstand und Geschäftsführerin), sondern auch für Vertraute wie Schäfer und Krug: Denn der neue „Gala“-Chefredakteur behält nebenan bei G+J Corporate Editors seinen Chefredakteursposten bei den
Lufthansa-Kundenmagazinen und steht der Sparte künftig als „Editorial Advisor“ beratend zur Seite.
Krug war lange Jahre für den
„Stern“ tätig, unter anderem als Korrespondent in München, später als stellvertretender Ressortleiter Kultur und Unterhaltung sowie als Aktuell-Ressortleiter. Von 1996 bis 1999 arbeitete er als Leitender Redakteur bei
Spiegel TV und ab 2000 als Chefredakteur bei der Verlagsgruppe Milchstraße, wo er die Entwicklungsredaktionen leitete und das Lifestylemagazin
„Max“ verantwortete. 2008 gründete Krug seine eigene Agentur Krugmedia für Journalismus, Medienproduktion und Konzeptentwicklung.
Ende 2010 ging er zu G+J Corporate Editors.
Zum „Gala“-Portfolio gehören neben dem Hauptheft auch die
Line-Extensions „Gala Men“, „Gala Style“ und „Gala Wedding“. Die verkaufte
Auflage des Wochenmagazins lag zuletzt (II/2012) mit 330.466 Heften stabil im Markt, allerdings vor allem dank einer auf mittlerweile 77.881 Stück angestiegenen
Bordauflage (zum Vergleich: 38.413 Hefte in II/2009). Die Einzelverkäufe sind in den vergangenen drei Jahren stark (II/2009: 164.698; II/2012: 115.618), die Abos leicht (II/2009: 49.269; II/2012: 42.289) gesunken. Und auch das Digitale steht auf Krugs Agenda: Gemeinsam mit
Gregor Poniewasz, Chefredakteur Gala Digital, soll er „die Verzahnung von Print und Digital sowie die digitale Transformation der Marke ,Gala‘ vorantreiben und ausbauen“, so der Verlag.
rp