Eine Doppelseite in "Welt Kompakt" zeigt die Aufzeichungen des Bebens am Seismografen
Das Erdbeben in Japan und die dramatischen Folgen für das Land und die Welt dominieren seit Freitag die Berichterstattung in den Medien. Sondersendungen im Fernsehen informieren über die aktuelle Lage, die sich durch die drohende Kernschmelze in den beiden Atomkraftwerken Fukushima 1 und 3 ständig verschärft, sowie die Auswirkungen der Beben und vor allem der Tsunamis. Während die Onlinemedien und die TV-Sender minütlich reagieren können, stehen die Printtitel vor großen Herausforderungen.
So hat der "
Spiegel" die Druckmaschinen angehalten und die Titelgeschichte gekippt. Damit erscheinen zwei Drittel der Auflage mit dem Titelthema "Das Ende des Atomzeitalters", die vorher gedruckte und zum Teil auch ausgelieferte Geschichte lautet "Unser Feindlicher Planet". Auf insgesamt acht Seiten stellt Deutschlands größtes Nachrichtenmagazin in der neuen Titelgeschichte "Fukushima ist überall" die Gefahren der Kernenergie dar. Dann folgen sieben weitere Seiten zum Beben.
"Spiegel" hat den Titel gekippt
Auch die tagesaktuellen Medien beschäftigen sich am Montag mit der drohenden Atomkatastrophe, nachdem sie am Wochenende primär Erdbeben und Tsunami im Mittelpunkt der extrem umfangreichen Berichterstattung hatten.
"Bild" titelt "Atom-Horror!". Auf fünf Sonderseiten berichtet Deutschlands größte Tageszeitung über die drohenden Folgen eines atomaren Gaus. Darin erzählt unter anderem ein "Bild"-Reporter von seinem Flug über das vom Tsunami verwüstete Katastrophengebiet. Überschrift: "Ich habe die Apokalypse gesehen".
Fünf Sonderseiten in "Bild"
"Atomindustrie in der Defensive" titelt dagegen die Wirtschaftszeitung
"Handelsblatt". Von Seite 4 bis 17 berichtet das Blatt unter der Rubrizierung "Die japanische Tragödie und ihre Folgen" über die drohenden Folgen eines atomaren Gaus und die aktuelle Situation in Japan.
Axel Springers
"Welt" bringt zwölf Sonderseiten zu dem Thema. Großflächige Infografiken und Geschichten auf Doppelseiten tragen der Dramatik Rechnung, das die Zeitung unter der Rubrik "Das Beben" darstellt.
"Welt" platziert lange Geschichten auf Doppelseiten
Die "
Frankfurter Rundschau" und die
"Süddeutsche Zeitung" zeigen auf der Titelseite das bedrückende Bild eine kleinen Kindes, das von einem Mann in Schutzkleidung auf radioaktive Strahlung untersucht wird und stellen damit die Frage nach den menschlichen Tragödien in den Mittelpunkt, die sich im Moment zu zehntausenden in Japan abspielen. Während sich die "Rundschau" von Seite 1 bis 14 dem Thema unter der Custode "Die Katastrophe" widmet, verteilt die "Süddeutsche" die Berichterstattung auf die einzelnen Ressorts.
Die "Rundschau" widmet sich dem Thema von Seite 1 bis 14 unter "Die Katastrophe"
Die "Süddeutsche" verteilt die Berichterstattung auf einzelne Ressorts
Ausnahmen auch bei der
"Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die Zeitung, die üblicherweise auf dem Titel mit symbolischen Bildern agiert, wirft - wie auch schon in anderen, dramatischen Tagen - diese Systematik um und zeigt Menschen, die durch angeschwemmte Müllberge wandern, die der Tsunami auf dem Festland hinterlassen hat. Die "FAZ" bringt auf den ersten acht Seiten "Die japanische Katastrophe" und greift das Drama zusätzlich in den Ressorts auf.
"FAZ" ändert Titelseiten-Systematik
Extrem reduziert und dafür um so erschreckender ist das neue Ressort "Rastloser Planet", das der "
Welt Kompakt" seit zwei Wochen beiliegt. Eine Doppelseite zeigt lediglich die Aufzeichungen des Bebens am Seismografen.
pap Eine Doppelseite in "Welt Kompakt" zeigt die Aufzeichungen des Bebens am Seismografen
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