Vom Internet-Pionier zum Dauerpatienten - trotz mehrfacher Umstrukturierung geht es mit dem Unternehmen, das die ersten Internet-Jahre maßgeblich prägte, weiter bergab. Dem bescheidenen Plus im Display-Bereich steht ein dramatisches Gesamt-Umsatzminus von 23 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar gegenüber. Auch dass der Gewinn im zweiten Quartal des Jahres um 11 Prozent zulegte, kann weder Analysten noch das Yahoo-Management zufrieden stellen: Der Gewinnsprung verdankt sich harten Restrukturierungsmaßnahmen. Yahoo-Chefin Carol Bartz sprach bei der Vorstellung der Zahlen denn auch von einer Mischung aus „guten, ermutigenden und zugleich aus unbefriedigenden Entwicklungen".
So richtig zufrieden sein kann die energische Managerin - seit 2009 CEO des Unternehemns - weder mit ihrer eigenen noch der Perfomance von Yahoo sein. Noch ist das Internet-Unternehmen in den USA die Nummer 1 im Display-Bereich. Doch wie lange noch? Schon in diesem Jahr, schätzen Marktforscher, wird Facebook Yahoo überflügeln - und auch der Suchmaschinen-Gigant Google hat das Geschäft mit Display-Ads als neues Kerngeschäft definiert. Die 2009 von Bartz eingetütete Kooperation mit Microsofts Google-Konkurrenten Bing zeigt offensichtlich nicht die erhoffte Wirkung. Der Befreiungsschlag, der Yahoo neue Perspektiven eröffnet, er ist bislang ausgeblieben.
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