IP-Manager Florian Ruckert wird RMS-Chef

Florian Ruckert verlässt IP
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Florian Ruckert, Geschäftsleiter Marketing der IP Deutschland, wird nach HORIZONT-Informationen neuer Vorsitzender der Geschäftsführung des Radiovermarkters RMS. Der Chefposten war seit November vakant. Ruckerts Vorgänger Andreas Fuhlisch hatte bereits im Sommer seinen Rücktritt angekündigt. Seither suchte der vergangenes Jahr gegründete Aufsichtsrat nach einem Nachfolger. Wann Ruckert bei RMS in Hamburg anfängt, ist unklar.


Mit Ruckert sollen sich die insgesamt 16 Gesellschafter der RMS für einen Manager entschieden haben, der zwar keine Erfahrung mit Radio hat, dafür aber große Erfahrung mit komplexen Gremien. Der 44-Jährige ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) und war jahrelang Vorstand in der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (AG.MA). Mit vielschichtigen Interessen gut umgehen zu könnne, war eine der Bedingungen, die die RMS an den neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung stellt. Denn Ruckert-Vorgänger Fuhlisch war genau an diesem Punkt gescheitert und konnte die zerklüfteten Reihen in vielen Punkten nicht schließen.

Neben Ruckert soll die Geschäftsführung künftig aus drei Geschäftsführern bestehen. Noch bis 2012 im Amt ist der kaufmännische Geschäftsführer Robert Limper. Zudem sucht die RMS nach HORIZONT-Informationen nach einem Chief Sales Officer, der in der Geschäftsführung den Verkauf verantworten und an Ruckert berichten soll. Bislang ist der oberste Verkaufschef Stefan Preussler, der sich auch um einen Posten in der Geschäftsführung beworben haben soll. Bei der Entscheidung um den CSO dürfte Ruckert ein weitgehendes Mitspracherecht eingeräumt werden.

Neben Ruckert waren auch noch einige andere Manager im Rennen gewesen. Darunter Jan Kühl, Geschäftsführer von El Cartel Media, und Klaus Gräff, den RMS-Gesellschafter Regiocast ins Spiel gebracht hatte.

Angesichts der komplexen Strukturen innerhalb des Gesellschaftergremiums dürfte der TV-Mann Ruckert auch wegen seiner Unabhängigkeit von den diversen Radiolagern ein Kandidat gewesen sein, dem alle zustimmen konnten. Der RMS-Vorsitz gilt als schwieriges Amt. Der Vermarktungsverbund, der rund 60 Prozent des nationalen Brutto-Radiogeldes auf sich vereint, hat in den vergangenen Jahren Marktanteile an den öffentlich-rechtlichen Vermarkter AS&S Radio verloren. An dessen Spitze steht Esther Raff, die die RMS mit einer aggressiven Preispolitik und diversen neuen Vermarktungsansätzen herausgefordert hat. Auch Raff soll in einem frühen Stadium im Gespräch für den RMS-Posten gewesen sein.

Auf Ruckert wartet daher keine leichte Aufgabe. Er muss die Gesellschafterreihen in wesentlichen Punkten einen und zudem schnell Marktanteile zurückgewinnen.

Für IP Deutschland dürfte der Abgang Ruckerts ein harter Schlag sein. Nach HORIZONT-Informationen soll Anke Schäferkordt, Chefin der Mediengruppe RTL Deutschland, noch versucht haben, Ruckert zu halten, der für den Sender Themen wie die Zielgruppen-Diskussion um 20-59 oder auch das Werbewirkungstool i-Share vorangetrieben hat. Bei IP selbst dürfte Ruckert aber die Perspektive gefehlt haben: Mit IP-Chef Martin Krapf und dem stellvertretenden Geschäftsführer Matthias Dang ist die Spitze fest besetzt. pap



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