Holtzbrinck kritisiert Springer-Deal

Kritik am Springer-Deal: Michael Grabner
Kritik am Springer-Deal: Michael Grabner
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Die Übernahme der Sendergruppe Pro Sieben Sat 1 Media durch den Axel-Springer-Konzern löst in der Medienbranche ein kritisches Echo aus.

Durch den Milliardendeal entstehe eine "große Medienmacht sowohl publizistisch als auch auf den Werbemärkten", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Holtzbrinck-Geschäftsführung, Michael Grabner, der "Süddeutschen Zeitung". Das sei nicht nur für Holtzbrinck ein Thema, sondern für die gesamte Medienbranche. Die Stuttgarter Verlagsgruppe Holtzbrinck hofft nun auf ein Einschreiten des Bundeskartellamts.

Holtzbrinck, das zuletzt selbst mit zwei Vorhaben am Kartellamt gescheitert war ("Berliner Zeitung"/"Tagesspiegel" und "Rhein-Zeitung"), pocht nun auf eine Gleichbehandlung vor den Kartellbehörden. "Wir erwarten, dass bei Springer mit gleichen Maßstäben gemessen wird", sagte Grabner. Der Springer-Verlag will die bis zu 4,2 Milliarden Euro teure Übernahme der Pro Sieben Sat1 Media in den kommenden Tagen beim Kartellamt anmelden.

Dessen Präsident Ulf Böge hat nach Angaben der Zeitung bereits eine strenge Prüfung angekündigt. Auch die ARD wolle ebenso wie Holtzbrinck beim Kartellamt gegen Springer Stellung beziehen, schreibt die "Süddeutsche". Unterdessen wies Friede Springer den Vorwurf wachsender Meinungsmacht zurück. "Ich denke nur an die Sicherung der Zukunft des Verlagshauses meines Mannes. Und dafür brauchen wir ein zweites Standbein", sagte sie der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". nr






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