Das Datingportal
Parship ist eine Eigengründung der
Holtzbrinck Gruppe und soll laut "Abendblatt" durch die Konkurrenz mit der Tomorrow-Focus-Tochter Elitepartner.de unter Druck stehen. Beide Portale lassen sich nicht durch IVW Online oder Agof ausweisen. Zu
Holtzbrinck Digital gehört auch die
Allesklar.com AG mit dem Städteportal
Meinestadt.de, das im Dezember 2011 auf 7,6 Millionen Unique User kam und damit die Top 20 nur knapp verfehlte. Dennoch scheint Holtzbrinck das Portal abstoßen zu wollen – laut "Abendblatt" fürchtet er eine zunehmende Konkurrenz durch Google. Unter dem Dach von
Holtzbrinck Ventures, das auch Beteiligungen an Groupon und Zalando hält, ist der Karrieredienst
Experteer angesiedelt. Das Portal wurde 2005 von der Venture-Capital-Gesellschaft selbst gegründet und soll nun ebenfalls zum Verkauf stehen.
Diese vier Portale sollen zum Verkauf stehen
Als größtes Problemkind von Holtzbrinck gilt jedoch die
VZ-Gruppe: Das soziale Netzwerk StudiVZ
gehört zusammen mit SchülerVZ und MeinVZ seit 2007 zu Holtzbrinck Digital, kolportierte 85 Millionen Euro soll der Kauf damals gekostet haben. Doch mit dem Markteinstieg von Facebook hat sich die Konkurrenzsituation verschärft, die Nutzerzahlen gingen zurück. Bereits vergangenen Juli meldete das
„Manager Magazin“, dass Holtzbrinck versucht hatte, StudiVZ zu verkaufen, dabei jedoch gescheitert sei.
Während die VZ-Gruppe aus StudiVZ, SchülerVZ und MeinVZ zu ihren besten Zeiten Mitte 2010 noch bis zu 466 Millionen Visits und über 13 Millionen Unique User vorweisen konnte, lag die Reichweite im Dezember laut den Internet Facts der Agof bei nur noch 4,8 Millionen Nutzern - und damit unter der des Konkurrenten Wer-kennt-wen.de. Laut IVW Online kam die VZ-Gruppe im Januar auf 74 Millionen Visits. Mittlerweile wird im Netz daher schon offen über den Tod der Netzwerke spekuliert, beispielsweise auf der Seite
Wannstirbtstudivz.com (aktueller Stand: in rund 6 Tagen und 8 Stunden).
Im Mai 2011 kündigte der neue Chef von Holtzbrinck Digital,
Markus Schunk, an, den Konzern
stärker auf Profitabilität drillen zu wollen. Dabei standen die VZ-Netzwerke im Mittelpunkt: Schunk wollte die Nutzerzahlen stabilisieren, wobei auch ein Verkauf nicht ausgeschlossen wurde. Bereits seit 2009 hat Stefan von Holtzbrinck, der den Vorsitz der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck inne hat, sich verstärkt auf das Digitalgeschäft konzentriert.
In diesem Zuge
verkaufte er seine wichtigsten Print-Anteile, nämlich je 100 Prozent an der Verlagsgruppe Handelsblatt und der Berliner Tagesspiegel-Gruppe sowie 50 Prozent am Hamburger Zeit-Verlag, an seinen Bruder
Dieter von Holtzbrinck und dessen Verlag
DVH-Medien. Im Dezember 2010 folgte dann der Verkauf der
Mediengruppe Main-Post in Würzburg an die
Mediengruppe Pressedruck in Augsburg.
sw