Aufregung bei der "Hamburger Morgenpost": Das Boulevardblatt baut erstmals seit der Übernahme durch die Kölner Mediengruppe M. DuMont Schauberg (MDS) im Jahr 2009 mit betriebsbedingten Kündigungen Stellen ab - "trotz guter wirtschaftlicher Lage" der Zeitung, wie der "Mopo"-Betriebsrat, der diese Information am Mittwoch per Pressemitteilung verbreitete, erklärt. Von MDS war zunächst keine Stellungnahme zu erreichen.
Konkret geht es um das bisherige Stadtbüro/Service-Center der
"Mopo" in der Hamburger Innenstadt. Es soll laut Betriebsrat zum Jahresende geschlossen, zwei Mitarbeiterinnen gekündigt und die Tätigkeiten - Anzeigenannahme, Verkauf von Heften und Web-Shop-Produkten - fremdvergeben werden. Der
Betriebsrat vermutet „nicht eingeplante Marketingkosten als eine Antwort auf die
Tabloid-Ausgabe von ,Bild‘ in Hamburg" als Grund für diese Sparmaßnahme: „Das erinnert mich an unseren Altgesellschafter unter dem englischen Aktienunternehmen Mecom, das nur auf das Geld der ,Mopo‘ aus war", kommentiert Betriebsratchef
Holger Artus und beklagt außerdem Verzögerungen beim Launch der "Mopo"-App: „Aber bei Kündigungen sind sie schnell."
Die Maßnahme sei eine "Zäsur" nach der Übernahme der „Mopo" durch
MDS. Der Zeitung gehe es gut, die Umsätze lägen aktuell über Vorjahr. Daher wolle sich der Betriebsrat „mit allen Mitteln" gegen diese Pläne stellen.
rp