HORIZONT-Check: "Brigitte Diät"-App kann sich noch was von der Print-Version abschauen

Mehr als 80 Rezepte stehen zur Auswahl
Mehr als 80 Rezepte stehen zur Auswahl
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Die "Brigitte Diät" ist ein Klassiker: Seit mehr als 40 Jahren erscheint das Abnehmprogramm regelmäßig in der Frauenzeitschrift "Brigitte" – so wie in der aktuellen Ausgabe. Zusätzlich wird die Diät digital: Leserinnen können ab sofort auch mit iPhone und iPad abspecken. HORIZONT.NET hat die iPad-App unter die Lupe genommen.

Die App ist aktuell zum Einführungspreis für 1,59 Euro erhältlich, regulär kostet sie 2,39 Euro fürs iPhone und 2,99 Euro fürs iPad. Die Navigation ist unterteilt in die Bereiche Rezepte, Meine Diät, Einkaufsliste, Energiebilanz, Freunde und Videotipps. Unter Rezepte sind mehr als 80 Kochanleitungen aus acht Kategorien wie Frühstück oder Salate zu finden. Lieblingsrezepte können im Favoriten-Ordner gespeichert werden.

Für jedes Gericht sind Nährwertangaben, Zutaten und Zubereitung vorhanden, allerdings variieren die Portionsgrößen deutlich: Bei Hauptgerichten sind die Zutaten mal für eine, mal für zwei oder gar vier Personen ausgewiesen, ein Umrechnen innerhalb der App ist nicht möglich. Da ist das Printheft der App voraus: Hier sind alle Rezepte für zwei Personen angelegt. Immerhin: Die Zutaten für ausgewählte Rezepte können auf dem iPad direkt in der Einkaufsliste abgespeichert werden.

Manchmal verwirrend und unübersichtlich: Die Einkaufsliste
Manchmal verwirrend und unübersichtlich: Die Einkaufsliste
Die Einkaufsliste ist unterteilt in einzelne Rezepte, Tages- und Wocheneinkaufspläne, die auch per Mail verschickt werden können. Eine Einkaufsliste, auf der in der Wochenübersicht getrennt voneinander 5,5 Esslöffel Olivenöl und 15 Teelöffel Olivenöl stehen, ist jedoch wenig praktikabel. Auch sechs Salatblätter oder 100 Milliliter eiskaltes Wasser (im Gegensatz zu 50 Millilitern siedendem Wasser) helfen nicht dabei, den Einkaufszettel übersichtlicher zu machen.

Hier wäre eine Aufteilung in Kategorien wie Obst, Gemüse und Milchprodukte hilfreich, damit nicht der Einkauf im Supermarkt schon mehr Kalorien verbrennt, als während der Diät erlaubt sind. Und auch hier ist die Diät im gedruckten Heft besser organisiert: Über einen Onlineverweis können Einkaufs- sowie Vorratslisten abgerufen werden - damit wird der Einkauf im Supermarkt auch nicht zur Odyssee.

Einen eigenen Diätplan kann jeder Nutzer im Bereich Meine Diät erstellen. Auf den ersten Blick irritiert es allerdings ein wenig, dass der Wochenplan aus 14 Tagen besteht. Es besteht die Auswahl zwischen Verwöhn-, Basis- und vegetarischer Basisdiät. Für jeden Tag sind vier Mahlzeiten angegeben, ungewollte Gerichte lassen sich jedoch problemlos per Klick austauschen. Auch von hier aus kann die Einkaufsliste bestückt werden, entweder für einzelne Tage oder die gesamte Woche (die dann jedoch nur noch aus sieben Tagen besteht).

Die Energiebilanz zeigt, wann mal zuviel - oder zuwenig - gegessen hat
Die Energiebilanz zeigt, wann mal zuviel - oder zuwenig - gegessen hat
Unter dem Schlagwort Energiebilanz kann der Nutzer sehen, wie viele Kalorien er pro Tag zu sich genommen hat. Die Gerichte vom Tagesplan werden automatisch übernommen, können jedoch auch gestrichen oder ersetzt werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Aktivitäten wie Bügeln, Fernsehen oder auch Sex sowie sportliche Betätigung von Aerobic bis Yoga minutengenau anzugeben – und den Kalorienverbrauch so herunterzurechnen. Ein roter Balken warnt vor zu vielen oder wenigen Kalorien, bleibt der Nutzer im Diätplan, bleibt auch der Balken grün. Gewichtsveränderungen können händisch eingegeben werden – so zeigt die Gewichtskurve ganz genau, wie erfolgreich die Diät bislang war.

Wer nicht alleine abnehmen möchte, kann per Mail Freunde einladen und sich mit ihnen vernetzen. Unter Videotipps gibt es zudem sieben Fitness-Videos, in denen Trainingseinheiten in Wort und Bild erklärt werden. Die Kalorienanzahl der gesehenen Videos erscheint zudem automatisch in der Energiebilanz.

Mehr als 80 Rezepte stehen zur Auswahl
Mehr als 80 Rezepte stehen zur Auswahl
Wer die "Brigitte Diät" bereits aus dem Print kennt und schätzt, wird auch die iPad-Version mögen. Die App funktioniert allerdings nur hochkant, lediglich die Fitnessvideos lassen sich auch im Querformat abspielen. Allerdings gibt es noch weitere Details, die verbesserungswürdig sind - und bei denen hat die Diät aus dem Heft die Nase noch vorne hat: Die Einkaufslisten sind ungeordnet und wenig übersichtlich, Vorratslisten gibt es nicht. Auch die Portionsgrößen verwirren. Es gibt jedoch auch positive Seiten: Die Energiebilanz, die in rot oder grün zeigt auf einen Blick, ob die Kalorienmenge stimmt. Zusätzliche Mahlzeiten und Aktivitäten lassen sich problemlos hinzufügen und auch die Gewichtskurve motiviert. In den kommenden Wochen sollen außerdem weitere Rezept-Pakete folgen - damit die Diät auf Dauer nicht langweilig wird. sw



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