HB: Unitymedia zahlt für Einspeisung von RTL-HD-Sendern

Unitymedia bezahlt künftig für die Einspeisung der HD-Sender
Unitymedia bezahlt künftig für die Einspeisung der HD-Sender
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Die am Montag verkündete Einigung zwischen Unitymedia und der Mediengruppe RTL Deutschland könnte eine Zeitenwende für die deutschen Kabelnetzbetreiber einläuten: Wie das "Handelsblatt" aus Verhandlungskreisen erfahren hat, bezahlt Unitymedia eine Gebühr für die Einspeisung der hochauflösenden Programme von RTL - ein absolutes Novum.

Bislang war es umgekehrt: Die Kabelnetzbetreiber, die in ihren Verbreitungsgebieten in der Regel ein Quasi-Monopol haben, kassierten von den TV-Sendern Geld für die Verbreitung der Programme. Den Fernsehbetreibern war diese Regelung schon lange ein Dorn im Auge - viele betrachteten sie sogar als Geburtsfehler des privaten Rundfunks. In den meisten anderen Märkten bekommen die TV-Sender von den Kabelnetzbetreibern Geld für Einspeisung ihrer Inhalte.

Da die Satellitenbetreiber derzeit kräftig Boden gegenüber dem jahrzehntelang dominierenden Verbreitungsweg Kabel gutmachen, stehen die Kabelnetzbetreiber unter Druck. Hochauflösende Sender sind für viele Haushalte mittlerweile ein wichtiges Kriterium für die Auswahl des Empfangsweges - und hier hat der Satellitenbetreiber SES Astra mit seinem HD-Angebot HD Plus derzeit die Nase vorn.

Die Einigung zwischen RTL und Unitymedia könnte daher Signalwirkung für die gesamte Branche haben. Derzeit verhandelt RTL noch mit dem größten deutschen Kabelanbieter Kabel Deutschland über die Verbreitung seiner Sender in High Definition. Die Verhandlungsposition der TV-Gruppe dürfte sich durch den Deal mit Unitymedia deutlich verbessert haben. dh
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