Gruner + Jahr trennt sich von US-Zeitschriften

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Der Medienkonzern Bertelsmann stößt die US-amerikanischen Zeitschriften seiner Tochter Gruner + Jahr ab. "Family Circle", "Child", "Parents" und "Fitness" gehen für 350 Millionen US-Dollar an Meredith Corporation. Die Wirtschaftstitel "Inc." und "Fast Company" wird entweder Meredith oder ein anderes Verlagshaus kaufen.

G+J ist der sechstgrößte Zeitschriftenverleger in den USA. Der Verkauf soll das Ergebnis eines Ultimatums von Bertelsmann gewesen sein. Der Gütersloher Konzern soll der Führung von G+J ein Jahr Zeit gegeben haben, die Probleme in den USA zu lösen oder einen Käufer zu finden. Im Oktober 2004 hatte G+J bereits die Jugendzeitschrift "YM" an Conde Nast verkauft.

Mit diesem Schritt zieht Gruner + Jahr einen Schlussstrich unter eine ganze Reihe von Schwierigkeiten, die es im USA Geschäft in den zurückliegenden Monaten gab. So hatte G+J Ärger mit falschen Auflagenzahlen: Der unabhängige Abo-Werber Publishers Communication Systems Inc. soll es nach Angaben des Verlags versäumt haben, die Abonnements einiger Titel gegenüber dem Audit Bureau of Circulations (ABC) ausreichend zu belegen.

Zudem musste bereits USA-Chef Daniel D. Brewster das Unternehmen nach seiner Fehde mit dem Talk-Show-Star Rosie O'Donnell verlassen. Im Zuge der Gerichtsverhandlung war herausgekommen, dass die Verkaufszahlen einiger Titel nicht mit den tatsächlichen Verkäufen übereinstimmten. In der Folge wurden das gemeinsam mit O'Donnell herausgegebene Magazin "Rosie" und der Teenie-Titel "YM" eingestellt. nr



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