Grundy-LE-Chefin Biernat kritisiert mangelnden Innovationsgeist der TV-Sender

Die Grundy LE-Chefin wünscht sich mehr Mut
Die Grundy LE-Chefin wünscht sich mehr Mut
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Ute Biernat, Geschäftsführerin von Grundy Light Entertainment, kritisiert den fehlenden Mut der Sender, Formate auszuprobieren, für die es noch keine Vorbilder auf anderen Kanälen gibt: "Die Themen im Fernsehen sind weltweit gleich. Es gibt wenige neue Ideen, die es auf den Bildschirm schaffen", sagt sie im Gespräch mit HORIZONT.

Die Experimentierfreude der TV-Unternehmen sei auf einem niedrigen Level angekommen. In Auftrag gegeben werden derzeit vor allem Variationen von erprobten Konzepten: "Jeder wiederholt, was er gut kann." Grundy Light Entertainment gehört zur RTL Group und ist spezialisiert auf Unterhaltung und produziert quotenträchtige RTL-Shows wie „Deutschland sucht den Superstar", „X-Factor" und „Supertalent".

Weltweit funktionieren derzeit vor allem die Themen „Wettkampf" und „Träume erfüllen". Deutschland ist dabei nach wie vor stark vom Ausland geprägt. „Die großen Themen kommen schon jahrelang über die USA hierher", sagt die Managerin, die Grundy LE seit 2000 führt und seit Juni 2010 auch Geschäftsführerin der Ufa Entertainment ist („Bauer sucht Frau", „Zuhause im Glück").

In den USA stockt jedoch der Nachschub. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise überschatten das Produktionsgeschäft. „Noch immer schaut jeder, was die Amerikaner machen, doch die schauen inzwischen auch nach Europa", beobachtet Biernat. Sie wünscht sich mehr Initiativen der hiesigen Sender. „Es ist schade, dass die deutschen Sender sich mehr auf ein Auslandsprodukt verlassen als auf eigene Versuche." pap



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