Sollte der norwegische Schibsted-Konzern seine Pläne wahr machen und in weiteren deutschen Städten Gratiszeitungen herausgeben, dann trifft er auf Konkurrenz: "Wir bereiten uns so vor, dass wir aus dem Stand heraus mit einer eigenen Abwehrmaßnahme reagieren können", sagt Edda Fels, Konzernsprecherin des Axel-Springer-Verlags.
Dieser plant in mehreren Städten solche kostenlosen Blätter, die Rede ist von Berlin, Hamburg, Frankfurt, München und Düsseldorf. "Wo auch immer ein anderer Verlag mit Gratiszeitungen auftritt, behalten wir uns eine Abwehrmaßnahme vor", sagt Fels dazu, ohne auf konkrete Orte einzugehen. Das Großprojekt wird von Ex-"Max"-Chefredakteur
Jan-Eric Peters geleitet. "Die Gesamtkoordination liegt bei "BamS"-Chefredakteur
Claus Strunz", so Fels.
Einen geplanten Etat von 100 Millionen Mark wollte sie hingegen nicht bestätigen. Offen sei noch, wann die Gratisblätter verteilt werden. Klar sei aber, dass der Springer-Verlag dafür keinen Test benötige. "Wir wissen ja, wie es geht." 1999 hatte Schibsted in Köln mit "20 Minuten Köln" eine Gratiszeitung auf den Markt gebracht, auf die Springer reagierte.
Auch die
Gruner + Jahr-Tochter
Berliner-Verlag ("Berliner Zeitung"), sieht dem geplanten Sprung Schibsteds in die Hauptstadt nicht tatenlos zu. "24 Stunden Berlin" ist nach Informationen aus dem Haus fertig und soll ab Montag in Druck gehen. Noch ist allerdings nicht entschieden, ob das Blatt verteilt wird.