Google wirbt mit Zitat von Mario Sixtus gegen Leistungsschutzrecht

Mit ganzseitigen Anzeigen wirbt Google gegen das Leistungsschutzrecht
Mit ganzseitigen Anzeigen wirbt Google gegen das Leistungsschutzrecht
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Google kämpft weiter mit aller Macht gegen das Leistungsschutzrecht: In dieser Woche zündet der Internetkonzern eine weitere Stufe seiner Kampagne "Verteidige dein Netz" und schaltet dafür erneut Anzeigen in Tageszeitungen und auf Webseiten. Erweitert wird die Initiative diesmal um eine "Taxi-Kampagne". Zum Kronzeugen wird dabei einer von Deutschlands bekanntesten Bloggern.

Auf den Kopfstützen von rund 600 Berliner Taxis bekommen die Fahrgäste ab heute ein Zitat des Journalisten und Bloggers Mario Sixtus zur Leistungsschutz-Debatte präsentiert: "Mit der gleichen Logik könnte ein Restaurantbesitzer von Taxifahrern Geld verlangen, die ihm Gäste bringen." Der Satz stammt aus einem Meinungsbeitrag von Sixtus für den Berliner "Tagesspiegel" aus dem vergangenen Juni und wird von Google mit Erlaubnis, aber unentgeltlich genutzt, wie Sixtus twittert. Des Weiteren informieren in den Taxis ausliegende Faltblätter über das Thema Leistungsschutzrecht. Kreativpartner bei der Kampagne war einmal mehr die Hamburger Agentur Kolle Rebbe.

"Mit unserer Taxi-Kampagne verdeutlichen wir die Absurdität des geplanten Gesetzes", sagt Kay Oberbeck, Sprecher von Google Nordeuropa. Die Artikel der Zeitungen würden nicht bei Google, sondern auf den Verlagsseiten online gelesen, so Oberbeck. Google sei daher im übertragenen Sinn das Taxi, das den Restaurantbesitzern, also den deutschen Presseverlagen, im Schnitt bis zu 50 Prozent ihrer Leser liefere. "Die Argumente aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gegen dieses Gesetz sind erdrückend - unsere Anzeigen- und Onlinekampagne mit Zitaten namhafter Experten stellt das heraus. Wir appellieren an die Parlamentarier, dieses Gesetzesvorhaben zu stoppen."

Nach Angaben von Google haben seit dem Start im November 2012 drei Millionen Deutsche die Website google.de/deinnetz besucht. Das Informationsvideo zur Kampagne (siehe unten) ist 7 Millionen Mal abgerufen worden, rund 220.000 Menschen hätten sich als "Netzverteidiger" registriert oder sich über soziale Netzwerke an der Debatte beteiligt.

Die Verlegerverbände VDZ und BDZV hatten die Google-Kampagne seinerzeit scharf kritisiert und als "üble Propaganda" verurteilt. Es sei ein Unding, dass der Suchmaschinenkonzern seine marktbeherrschende Stellung einseitig für die eigenen Ziele nutze, so die Verbände damals. ire

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