Google, Facebook & Co schließen Netzwerk-Bündnis

Auch die Deutsche Telekom gehört zur Open Network Foundation
Auch die Deutsche Telekom gehört zur Open Network Foundation
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Die Netzgemeinde ist um ein Bündnis reicher: Google, Facebook, Deutsche Telekom, Microsoft, Verizon und Yahoo haben sich zusammengetan und gemeinsam die Open Networking Foundation (ONF) gegründet. Diese soll sich einem neuen Ansatz des Netzwerkens widmen, dem sogenannten Software-Defined Networking (SDN). Als Executive Director wird Dan Pitt dem Bündnis ab dem 1. April vorstehen.

"Mit einer breiten Unterstützung von führenden Technologieunternehmen und Netzwerk-Experten, wird ONF neue Möglichkeiten und Flexibilität für die Zukunft des Netzwerkens bringen", so Jonathan Heilinger, ONF Founding Board Member und Vice President of Technical Operations bei Facebook.

SDN basiert auf zwei Komponenten: Einer Software namens OpenFlow, die kontrollieren soll, wie Datenpakete durch Schalträume weitergeleitet werden sowie einer Reihe von globalen Management-Schnittstellen, auf denen weitere Management-Tools aufbauen können. Zunächst möchte die ONF dafür sorgen, dass OpenFlow als Standard aufgebaut und durch freie Lizenzen von allen Partnerunternehmen übernommen wird. Danach sollen globale Management-Schnittstellen definiert werden.

"Software-Defined Networking wird es Netzwerken erlauben, schneller zu entstehen und sich zu verbessern als dies heute möglich ist", erklärt Urs Hoelzle, ONF Präsident und Chairman und Senior Vice President of Engineering bei Google. "Wir erwarten, dass SDN Netzwerken mit der Zeit dabei helfen wird, sicherer und verlässlicher zu werden."

Entstanden ist das Bündnis aus einem Forschungsprojekt von Stanford University und der University of California at Berkeley. Unterstützt werden die sechs Gründungsunternehmen von 17 weiteren Konzernen, die als Mitglieder der ONF fungieren. Dazu gehören unter anderem Cisco, Dell, Ericsson, HP und IBM. Heiliger betont, dass neue Mitglieder aktiv ermutigt werden, dem Bündnis beizutreten.

Es gibt Vermutungen, dass das Bündnis das Prinzip der Netzneutralität, das derzeit im Internet vorherrscht, auflösen soll. Gegenüber Netzwelt.de dementiert die Deutsche Telekom jedoch solche Gerüchte: Die Initiative wolle gemeinsame Softwarestandards für das Netzmanagement erarbeiten, ziele dabei aber nicht auf die unterschiedliche Priorisierung von Datenpateken ab. Vielmehr gehe es beispielsweise darum, Router von unterschiedlichen Herstellern einheitlich steuern zu können. Das bedeute etwa, dass der Verkehr besser umgeleitet werden kann, wenn ein Router überlastet ist, wird Telekom-Pressesprecher Philipp Blank bei Netzwelt zitiert. sw



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