Geschäftsführer Jochen Becker verlässt die FAZ

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Der Vorsitzende der Geschäftsführung der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ), Jochen Becker, hat mit sofortiger Wirkung sein Amt niedergelegt. Aufsichtsratschef Wolfgang Bernhardt übernimmt interimistisch seinen Job und lässt so lange sein Aufsichtsratsmandat ruhen. Helmut Diederich, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der "FAZ" und Vorsitzender des Kuratoriums der Fazit-Stiftung, übernimmt den Vorsitz im Aufsichtsrat.

Unter der Führung von Sanierer und Unternehmensberater Bernhardt, der im vergangenen Jahr in die Hellerhofstraße nach Frankfurt wechselte, hat die unter der allgemeinen Anzeigenflaute und dem Einbruch der Stellenmärkte leidende "FAZ" ihren Sparkurs deutlich verschärft. Personal wurde drastisch abgebaut, das Radioengagement abgestoßen und die Internetaktivitäten eingedampft. Die Anzeigenblätter wurden eingestellt. Das Buchgeschäft steht zum Verkauf.

In einer weiteren Kürzungsrunde sollen in diesem Jahr nochmals 20 Prozent des Personals abgebaut werden, um aus der Verlustzone zu kommen. Bereits im Jahr 2001 musste die FAZ Gruppe bei einem Umsatz von 415 Millionen Euro ein Minus von 28 Millionen Euro verschmerzen.

Der Aufsichtsrat, so berichtet die "FAZ" am heutigen Dienstag in eigener Sache, habe Jochen Becker für "seinen großen Einsatz im Dienst der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gedankt. Besonders hat der Aufsichtsrat "den gelungenen Start und großen Erfolg der ,Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung' hervorgehoben".
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