"Germany's Gold": ARD und ZDF planen kostenpflichtige Video-on-Demand-Plattform

Markus Schächter: "Qualitätsinhalte aus 60 Jahren deutscher Fernsehgeschichte"
Markus Schächter: "Qualitätsinhalte aus 60 Jahren deutscher Fernsehgeschichte"
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ARD und ZDF wollen Youtube Konkurrenz machen: Die öffentlich-rechtlichen TV-Sender planen gemeinsam mit deutschen Film- und Produktionsfirmen eine "groß angelegte kommerzielle Onlinevideothek". Dies berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD). Über das Portal mit dem Arbeitstitel "Germany's Gold" sollen Nutzer laut ZDF-Intendant Markus Schächter "Qualitätsinhalte aus 60 Jahren deutscher Fernsehgeschichte" abrufen können.

Finanzieren soll sich das Portal, das 2012 starten könnte, über Werbung sowie Gebühren, die die Nutzer für die Videos zahlen müssten. "Es geht um die Perspektive, großes Geld im Video-on-Demand-Bereich zu verdienen", wird Schächter in der "FTD" zitiert. Die Kosten sollen sich auf eine siebenstellige Summe belaufen.

Laut "FTD" gibt es bereits Verhandlungen mit dem Rechtehändler Telepool ("Alarm für Cobra 11", "Doctor's Diary"), den Produktionsfirmen Bavaria ("Die Rosenheim Cops", "Die unendliche Geschichte") und Studio Hamburg ("Großstadtrevier") sowie dem Filmhändler Jan Mojto. Zudem können sich weitere Interessenten - wie die Privatsender - an der Plattform beteiligen.

Als kommerzielle Töchter der Öffentlich-Rechtlichen soll das Projekt bei ZDF Enterprises und der WDR Mediagroup aufgehängt werden, die privatwirtschaftliche Aktivitäten betreiben dürfen. "Germany's Gold" ist der nächste Versuch der TV-Sender, ein Konkurrenzportal zu Youtube und Hulu aufzubauen.

Bereits im September 2010 gab das ZDF Pläne für eine Online-Videoplattform bekannt. Zuletzt scheiterte ein ähnliches Projekt von RTL und Pro Sieben Sat 1 jedoch an einer Entscheidung des Bundeskartellamts. Nach einer Beschwerde der Sendergruppen muss nun vor Gericht über die Video-on-Demand-Plattform entschieden werden. sw
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