Turner-Geschäftsführer Hannes Heyelmann mit den Moderatorinnen von Glitz
Das neuste Baby aus dem Hause Turner Broadcasting Systems in Deutschland ist der Frauen- und Lifestylesender Glitz. Der Pay-TV-Kanal wird im Mai mit einem starken Line-Up starten, dass sowohl eine nennenswerte Anzahl an Erstausstrahlungen als auch Eigenproduktionen umfasst. Allein an der technischen Verbreitung wird es zum Start hapern. Bislang ist nur die Tinte unter den Verträgen mit Kabel Deutschland trocken. Mit Entertain von der Telekom, Unity Media, Kabel BW und vor allem Sky Deutschland sei man jedoch in Gesprächen, sagt Hannes Heyelmann, Deutschlandgeschäftsführer der Gruppe.
Der Sender, in den Turner einen zweistelligen Millionenbetrag investiert, richtet sich im Kern an Frauen im Alter von 20 bis 49 Jahren. „Wir sehen eine klare Lücke für einen Frauen- und Lifestylesender", sagt Heyelmann. Er hofft neben den Frauen aber zu 30 Prozent auch Männer erreichen zu können. Entsprechend sind interessante Serien auch in die Primetime gesetzt, um „Kämpfe um die Fernbedienung zu vermeiden".
Glitz kommt mit einem warmen On-Air-Design daher. Die Trailer verändern sich je nach Jahreszeit und zeigen zahlreiche, positiv gestimmte Frauen in den verschiedensten Situationen. Der Claim „Hier scheint die Sonne" soll zusätzlich die Positionierung als Wohlfühlsender unterstreichen. „Frauen haben tagtäglich viel Druck und brauchcen einen Platz, um Durchzuatmen", sagt Anek Greifeneder, Director Programming & Acquisitions Entertainment Networks, die unter anderem für die Programmplanung von Glitz und der übrigen vier deutschen Turner Sender zuständig ist. In der optischen Aufmachung unterscheidet sich Glitz damit deutlich von der Free-TV-Konkurrenz aus dem Hause Pro Sieben Sat 1. Dort startete 2010 „die Frauensenderin" Sixx, die auf ein Huhn als Protagonistin und ein kräftiges Grün als Senderfarbe setzt.
Das Programmschema ist in der Daytime von montags bis freitags stringent programmiert, die Abende stehen unter dem Motto „Dokumentationen", „Mystery", „Comedy", „Crime" und „Filme" am Freitag. Das Wochenende ist deutlich abwechslungsreicher programmiert, um auf die veränderte Zuschauersituation einzugehen.
Bei den
Eigenproduktionen geht Glitz zum Start mit vier Formaten ins Rennen. Es wird ein TV-Magazin des Modemagazins „Instyle" geben, das hierzulande von Burda herausgegeben wird. Die Rechte liegen bei Time Inc, die Turner Deutschland nun die Zustimmung gegeben haben, das Format fürs Fernsehen zu produzieren - als erster Markt weltweit. Die Moderation wird Eva Padberg übernehmen, die derzeit für „Das perfekte Model" auf Vox vor der Kamera steht.
In „Simply Dana" begleitet ein Kamerateam Dana Schweiger bei persönlichen Projekten, zum Beispiel bei der Suche nach der richtigen Sportart. Judith Milberg besucht in „Privat bei..." Prominente wie Accessoir-Designerin Siggi Spiegelburg, Bergesteiger, Reinhold Messner und Regisseur Sönke Wortmann. In „Mein Leben auf dem Land" dreht sich alles um Barbara Bonisolli, die Einblicke in ihr Leben auf einem Dorf gibt, eine Art „Landlust" fürs Fernsehen.
Im Bereich
Fiktion bringt der Kanal Comedy- und Drama-Serien, die auf Glitz ihre Deutschlandpremiere erleben. Dazu gehört zum Beispiel die HBO-Produktion „Girls" um vier junge Mädchen, die sich ihren steinigen Weg ins Berufsleben bahnen müssen. Im Mittelpunkt von „Parks and Recreation" steht Leslie Knope, die stellvertretende Leiterin einer Behörde für Park- und Freizeitgestaltung. „Parenthood" dreht sich um die sympathische Familie Braverman. Viel versprechend ist auch „Webtherapy" um eine Therapeutin, die via Internet therapiert.
Des weiteren bringt Glitz Dokus wie die BBC-Dokumentation „The Truth about Botox" und „School of Saatchi" um sechs ambitionierte junge Künstler. Im Lifestyle-Block kocht Donna Hay in „Fast, fresh, simple" und Gwyneth Paltrow fährt mit Freunden in „On the road again" durch Spanien.
Glitz geht am 8. Mai als 24-Stunden-Sender on Air. Deutschland ist der erste europäische Markt, in dem der Frauensender startet.
pap